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Flachdach: Typische Schäden an (begrünten) Flachdächern und ihre Folgen

© Fotoschlick – stock.adobe.com

Sowohl im Wohn- als auch im Gewerbebau boomt das Flachdach, da es eine maximale Flexibilität bei der Nutzung des darunterliegenden Vollgeschosses bietet. Passieren bei der Planung und Ausführung jedoch Fehler, kann das kostspielige Schäden nach sich ziehen.

Inhaltsverzeichnis

  1. Mangelhafte Windsicherung begrünter Flachdächer
  2. Mangelhafte Anschlüsse der Putzsysteme zum Flachdach
  3. Schäden durch Wasser im und auf dem Flachdach 
  4. Weitere Schadenspotenziale am Flachdach
  5. Definition „Flachdach“: Ab welcher Neigung ist ein Dach ein Flachdach?

1. Mangelhafte Windsicherung begrünter Flachdächer 

Wie viele Flachdächer in Deutschland Schäden durch Windangriffe aufweisen, kann nur erahnt werden, weil die Dachfläche nicht einsehbar ist, nicht begangen wird und nur in wenigen Fällen die Schichten der Dachbegrünung so stark abgetragen werden, dass sie über die Attika hinweg verwehen. Dennoch sind Schäden durch Wind nicht zu unterschätzen, denn im schlimmsten Fall besteht Personengefahr.

Um das Flachdach vor Windangriffen zu schützen und seine Lebensdauer zu erhöhen, müssen Planer und Ausführer an die Windsogsicherung und die Verwehsicherheit denken:

Windsogsicherung Verwehsicherheit 
Windsogsicherung umfasst die Maßnahmen am Flachdach, die das Anheben der Dachabdichtung bzw. im Umkehrdach der Wärmedämmung durch Windeinflüsse verhindern.  Die Verwehsicherheit muss insbesondere bei einem begrünten Flachdach berücksichtigt werden. Der Begrünungsaufbau muss „verwehsicher“ sein, damit keine Schichten durch Wind abgetragen werden können.

Welchen Schaden kann Wind am Gründach anrichten? 

  • Partielle oder flächige Verwehungen der Vegetationsschicht und damit einhergehende vegetationsfreie Stellen auf dem Flachdach. Diese kahlen Stellen bieten wiederum weitere Angriffsflächen für Wind und Wetter. 
  • Werden vegetationsfreie Stellen nicht rechtzeitig geschlossen, könnte die Substratschicht bis zu den darunterliegenden Schichten abgetragen werden. Mit der Folge, dass auch Filter-, Dränagelagen oder Schutzlagen der Dachabdichtung Windangriffen ausgesetzt sind und der komplette Gründachaufbau verweht wird.
  • Durch die Verwehung der Vegetationsschicht werden die unbegrünten Kiesrandstreifen „bepflanzt“, wodurch sie ihre Schutzfunktion verlieren. Wenn Kiesstreifen vor Fensteröffnungen, Dachluken oder sonstigen Dachdurchbrüchen aus Brandschutzgründen eingebaut wurden, wird die Situation kritisch. 
  • Der erheblichste Schaden kann jedoch entstehen, wenn nicht nur die Vegetation, sondern auch Kies bzw. Beton-Schrittplatten über das Flachdach hinaus verweht werden. Dann besteht für die Personen, die sich in unmittelbarer Umgebung befinden Personengefahr.  

Wie Bauplaner und -ausführer diesen und den folgenden Schadensfällen vorbeugen können, erklärt das Praxishandbuch „Neubau und Instandsetzung von Flachdächern“. Dieses Buch begleitet sie von der Planung bis zur Instandsetzung von Flachdächern mit Praxishinweisen, Expertentipps und anschaulichen Skizzen.  

2. Mangelhafte Anschlüsse der Putzsysteme zum Flachdach

Vor allem im Wohnbau sind oftmals rückspringende Dachgeschosswohnungen mit entsprechenden Terrassenflächen vorhanden. In diesen Sockelbereichen trifft das Putzsystem sowohl bei den Brüstungen als auch bei der aufgehenden Fassade auf das Flachdach. Im Sockelbereich aber auch im Bereich der Attika sind Schäden bei unsachgemäßer Ausführung nur eine Frage der Zeit.

Im Sockelbereich entstehen die meisten Schäden am Putzsystem. Denn dieser ist nicht nur klimatischen Beanspruchungen wie Regen und Temperaturschwankungen, sondern auch mechanischen Beeinträchtigungen wie Frost-Tausalzbelastungen ausgesetzt. Durch falsche Materialwahl und nicht fachgerechte Verarbeitung wird diese Problematik nochmals verstärkt. 

Wie kann dieser Schaden vermieden werden? 

Schäden an den Putzsystemen von Flachdächern können vermieden werden, wenn bereits bei der Planung des Flachdachs folgende Aspekte sehr gut durchdacht werden: 

  • Gefälle und Situierung der Gullys  
  • Untergrundprüfung 
  • Materialeinsatz
  • Systemabschluss 
  • Wartung und Pflege 

3. Schäden durch Wasser im und auf dem Flachdach 

Flachdächer sind in aller Regel der Witterung komplett frei ausgesetzt, weshalb vor allem das Regenwasser auf dem kürzesten und schnellsten Weg in die Entwässerungseinrichtung abgeleitet werden muss. Um weitreichende Schäden zu vermeiden, sollten die Dachabläufe nicht an den Stützen oder Pfetten angeordnet sein. Was kann passieren, wenn das Wasser auf dem Flachdach bleibt? 

  • Durchbiegung der Stahltrapezprofilbleche und Versagen der Dachkonstruktion 
  • Oberflächenspannungen und photochemische Prozesse an der Dachabdichtung aufgrund von Schmutzablagerungen, Verschlammung und Krustenbildung 
  • Unbeabsichtigte Begrünung des Flachdachs, was das Versagen der Flachdachabdichtung beschleunigen kann.
  • Dachlast erhöht sich, was wiederum die Abdichtung mindert. 
  • Aufnahme von Wasser durch kaum wahrnehmbare Kapillare in nicht ausreichend verschweißten oder aufgrund der Beanspruchung geöffneten Nähten der Abdichtungsbahnen. 
  • Besonders bei älteren Flachdächern: Absenkung der Befestigungsteller aufgrund des Verlusts der Wärmedämmung, wodurch die Schrauben durch die Abdichtung gedrückt werden. Im Laufe der Zeit kann das zum Verlust der Lagesicherheit führen. 

Gerade nach Ereignissen, wie Starkregen kann es notwendig werden, das Flachdach zu entwässern. Was bei der Flachdachentwässerung zu beachten und wie dabei vorzugehen ist, zeigt der Beitrag „Flachdachentwässerung nach DIN 1986-100 und DIN EN 12056-3“

4. Weitere Schadenspotenziale am Flachdach  

Bei der Planung und Ausführung von Flachdächern kann Einiges schief gehen. Die genannten Schadensfälle sind wohl die folgenreichsten, doch auch die folgenden Schadenspotenziale am Flachdach sollten nicht unterschätzt werden: 

  • fehlerhafte Dachbegrünung (fehlerhafter Wurzelschutz, nicht Einhaltung der Brandschutzvorschriften etc.)
  • Schatten auf Vegetationsflächen 
  • Unvereinbarkeit zwischen Wunschvorstellung des Auftraggebers und den Vorgaben aus dem Bebauungsplan 
  • Photovoltaik-Anlagen auf dem Flachdach 
  • Einsatz von Druckentwässerung statt Freispiegelentwässerung 
  • Besondere bauliche und örtliche Gegebenheiten 
  • Mangelhafte Pflege 

Detaillierte Informationen zu diesen Schadenspotenzialen am Flachdach und wie man diese vermeidet, finden Bauplaner und -ausführer im Buch „Neubau und Instandsetzung von Flachdächern“.

Definition „Flachdach“: Ab welcher Neigung ist ein Dach ein Flachdach? 

Die Bauordnungen machen keine expliziten Angaben zur Dachneigung von Flachdächern. Die Flachdachrichtlinie empfiehlt allerdings eine Dachneigung von mindestens 2 % (1,1°), besser 5 % (2,9°). Die DIN 18531 „Abdichtung von Dächern sowie von Balkonen, Loggien und Laubengängen“ unterteilt Flachdächer in zwei Dachneigungsgruppen: 

  • Dachneigungsgruppe I: Flachdächer mit einer Neigung bis zu 5,2 % (3°)
  • Dachneigungsgruppe II: Flachdächer mit einer Neigung von 5,2 % (3°) bis 8,8 % (5°) 

Flachdächer können in unterschiedlicher Form ausgeführt sein: Es gibt begehbare und nicht begehbare Flachdächer. Und es gibt  Flachdächer, die begrünt sind, dann spricht man von einem sog. Gründach. Außerdem werden Flachdächer in drei unterschiedlichen Techniken erstellt: als Warmdach, Kaltdach oder Umkehrdach.

Quelle: „Neubau und Instandsetzung von Flachdächern“

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