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DIN 18015: Mit luftdichter Elektroinstallation Luftdichtheit von Gebäuden erhalten

© visivasnc – stock.adobe.com

Um bei Neubauten und Sanierungen eine dauerhafte Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit in Gebäuden sicherzustellen, müssen Planer bei der Planung und Errichtung von Elektroinstallationen besondere Anforderungen nach DIN 18015 erfüllen. Welche Planungsgrundsätze zu beachten sind und was Ausführende bei der fachgerechten Errichtung beachten müssen, zeigt dieser Beitrag.
  1. Luftdichtheit von Gebäuden ist Pflicht – DIN 18015 definiert in Teil 5 die Grundsätze
  2. Luftdichtheit des Gebäudes schon bei Materialauswahl berücksichtigen
  3. Empfehlungen zur luftdichten Elektroinstallation in der Massivbauweise
  4. Fachgerechte luftdichte Elektroinstallation in der Leichtbauweise
  5. Beurteilung der Luftdichtheit eines Gebäudes

Luftdichtheit von Gebäuden ist Pflicht – DIN 18015 definiert in Teil 5 die Grundsätze 

Die Normungsgruppe DIN 18015 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“ definiert die Anforderungen bezüglich Elektroinstallationen in Wohngebäuden und Gebäuden mit vergleichbarer Nutzung. Die Grundsätze zur Ausführung und Planung der luftdichten und wärmebrückenfreien Elektroinstallationen sind explizit in Teil 5 der DIN 18015 zu finden.

Erfüllen Planer und Ausführende die Anforderungen der DIN 18015, handeln sie nach dem aktuellen Stand der Technik und können im Zweifel nachweisen, dass die luftdichte Elektroinstallation fachgerecht ausgeführt wurde. Das ist deshalb wichtig, weil Normen wie der DIN 18015-5 im Sinne des Kauf- und Werkvertrags eine besondere Bedeutung zukommt. Im Streitfall wird nämlich aus dieser abgeleitet, ob ein Mangel vorliegt.  

Eine fachgerechte Elektroinstallation, die die Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit eines Gebäudes erhält, ist zudem zwingende Voraussetzung, um unerwünschten Wärmeverlust sowie Feuchttransport mit den Folgen von Bauschäden zu vermeiden. Außerdem wäre bei mangelhafter Ausführung das Ziel des energieeffizienten Bauens verfehlt, das bei immer mehr Bauherrn deutlich an Priorität gewinnt. Um neueste Entwicklungen zum energieeffizienten Bauen immer im Blick zu behalten, erhalten Planer im Fachmagazin „GEG Baupraxis“ Beiträge von erfahrenen Experten aus der Praxis.   

Luftdichtheit des Gebäudes schon bei Materialauswahl berücksichtigen 

Um die richtige Materialauswahl für die luftdichte Elektroinstallation zu wählen, empfiehlt es sich, frühzeitig ein Luftdichtheitskonzept zu erstellen. Hierfür müssen dem Planer Lage, Ort und Verlauf der luftdichten und winddichten Schichten bekannt sein. Er sollte also nicht nur an die Luftdichtheit und die Wärmebrückenfreiheit denken, sondern auch die bauphysikalischen Anforderungen an den Wärmeschutz, Schallschutz, Brandschutz und Schlagregenschutz berücksichtigen.

Auf dieser Grundlage werden für den jeweiligen Anwendungsfall rechtzeitig geeignete Elektroinstallationsdosen, -gehäuse und -systeme geplant und ausgeschrieben. Für die Bauwerksdatenmodellierung (BIM) luftdichter Elektroinstallation bieten unterschiedliche Plattformen Produktdaten namhafter Hersteller zur Übernahme in gängige Planungsprogramme.    

Empfehlungen zur luftdichten Elektroinstallation in der Massivbauweise

Bei Wänden aus massivem Mauerwerk bildet der innenliegende Putz die luftdichte Ebene. Um ein fugenloses Bauteil herzustellen, werden in der Massivbauweise häufig Hohlkammersteine oder Planvollsteine eingesetzt und im Nut- und Federprinzip ohne Stoßfugen vermauert. Werden bei der Errichtung der Elektroinstallation solche Hohlkammern angeschnitten, stellt das eine Schwachstelle dar. 

Nicht zu empfehlen ist, nicht luftdichte Elektroinstallationsdosen vollflächig in Gips oder Schnellzement einzubetten. Denn der Gips dient lediglich der Fixierung der Unterputzdose, jedoch nicht der luftdichten Abdichtung. Auch ist davon abzuraten, den Schacht für Elektroinstallationsdosen einzuschäumen. In beiden Fällen kann nicht gewährleistet werden, dass Luftdichtheit entsteht. Zudem erhöhen die brennbaren PU-Schäume das Risiko der Brandbeschleunigung. 

Empfehlung 

Ausführende der luftdichten Elektroinstallation sollten für die Unterputzinstallation eher zu gipslosen Fixierungshilfen greifen. So wird z. B. die Steckdose sicher ohne unsichere und aufwendige Baumaßnahmen fixiert. Die Sicherheit in Bezug auf eine fachgerechte Ausführung stellen schließlich luftdichte Installationsdosen dar. Für luftdichte Kabel- bzw. Rohrdurchführungen nach außen haben sich Luftdichtungsmanschetten bewährt. 

Fachgerechte luftdichte Elektroinstallation in der Leichtbauweise 

In der Leichtbauweise wird die luftdichte Schicht aus Luftdichtheitsbahnen oder geeigneten Plattenwerkstoffen gebildet. Um bei dieser Bauweise die Luftdichtheit zu gewährleisten, arbeiten professionell Ausführende mit luftdichten Hohlwanddosen. Entscheidend ist hierbei die richtige Wahl der Öffnung für Rohre und Leitungen. Um zu vermeiden, dass im Fehlerfall spannungsführende Leiter mit brennbaren Materialien in Verbindung geraten, müssen Ausführende die Anforderungen der Errichternorm DIN VDE 0100-520 „Errichten von Niederspannungsanlagen“ erfüllen. 

Undichtheiten werden durch luftdichte Leitungseinführungen bzw. universelle Rohreinführungen mit Öffnungslaschen zur werkzeuglosen Einführung und verstärkten Membranen vermieden. Elektroinstallationsrohre sind zudem mit Dichtstopfen luftdicht zu verschließen. 

Besondere Vorsicht ist bei der luftdichten Installation von Leuchten und Lautsprechern geboten. Worauf Ausführende hierbei achten müssen, zeigt der vollständige Beitrag zur Luftdichtheit und Wärmebrückenfreiheit bei Elektroinstallationen in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „EnEV Baupraxis“ (Juli/August/2019). Der Beitrag beschäftigt sich außerdem mit der luftdichten Elektroinstallation an der Außendämmung sowie bei der Innendämmung. 

Tipp: Sie suchen noch nach einer Fachfirma, die Elektroinstallationen ausführt? Dann probieren Sie gleich das neue Hersteller- und Dienstleisterverzeichnis „BAU-Index“ aus!

Beurteilung der Luftdichtheit eines Gebäudes 

Ob ein Gebäude luftdicht ist, wird meist anhand des Differenzdruckverfahrens (z. B. Blower-Door-Methode) geprüft. Wollen Planer und Ausführer punktuelle Schwachstellen lokalisieren, eignen sich Thermografieaufnahmen, Anemometer oder Rauchstifte. 

Die Norm DIN 4108-2 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden - Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz“ unterstützt dabei, die Luftdichtheit von Elektroinstallationsprodukten zu beurteilen. 

Hinweis: Bei der Errichtung luftdichter Elektroinstallationsprodukten sollten Planer und Ausführer zwingend die Hinweise der Hersteller beachten.   

Quelle: „EnEV Baupraxis“ (Juli/August/2019)

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