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MiG Schweißen – wie es funktioniert und welche Schutzmaßnahmen es gibt

© anthony – stock.adobe.com

Das Metall-Inertgas-Schweißen, besser bekannt als MiG Schweißen, ist eine der am häufigsten verwendeten Schweißmethoden in der Industrie und im Handwerk. Es bietet eine Kombination aus Effizienz, Vielseitigkeit und Qualität, die es für eine Vielzahl von Anwendungen attraktiv macht. In diesem Beitrag werden wir den funktionellen Ablauf des MiG Schweißens, seine Anwendungen und die notwendigen Schutzvorkehrungen beleuchten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Funktionsweise des MiG Schweißens
  2. Anwendungsgebiete und Vorschriften
  3. Schutzvorkehrungen beim MiG-Schweißen
  4. Fazit

Funktionsweise des MiG Schweißens

Das MiG-Schweißen verwendet einen kontinuierlich zugeführten Draht als Elektrode und Schweißzusatz. Dieser Draht wird durch eine Schweißpistole geführt und trifft auf das Werkstück, wo er schmilzt und eine Schweißnaht bildet. Während dieses Prozesses wird ein Inertgas, typischerweise Argon oder eine Argon-CO2-Mischung, über die Schweißstelle geblasen, um sie vor der schädlichen Wirkung von Sauerstoff und anderen Verunreinigungen zu schützen.

Das MiG-Schweißen ist demnach ein Lichtbogenschweißverfahren. Hierbei wird ein Draht kontinuierlich durch eine Schweißpistole zugeführt – d. h. automatisch und nicht händisch, was zu einer hohen Zeitersparnis und zusätzlicher Sicherheit führt. Dieser Draht dient sowohl als Elektrode als auch als Schweißzusatz. Der Lichtbogen, der zwischen dem Draht und dem Werkstück entsteht, schmilzt den Draht und das Grundmaterial, wodurch die erwähnte Schweißnaht entsteht.

Weitere Vorteile: Durch die kontinuierliche Drahtzufuhr können längere Schweißnähte ohne Unterbrechung erstellt werden, was zu einer höheren Produktionsgeschwindigkeit und nahtlosen Übergängen führt.

Anwendungsgebiete und Vorschriften

Das MiG Schweißen ist besonders geeignet für:

  • Dünnwandige Metalle: Aufgrund der präzisen Kontrolle des Schweißprozesses können dünne Materialien ohne Durchbrennen geschweißt werden.
  • Großserienfertigung: Die Schnelligkeit des MiG Schweißens macht es ideal für Produktionslinien.
  • Verschiedene Metallarten: Mit dem richtigen Gas und Draht können unterschiedliche Metalle miteinander verbunden werden.

Damit Metall-Inertgas-Schweißen effizient und sicher vonstatten laufen kann, müssen diverse technische Regeln beachtet werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen

  • TRGS 407 „Tätigkeiten mit Gasen“
  • TRGS 528 „Schweißtechnische Arbeiten“
  • TRGS 510 „Lagerung von Gefahrstoffen in ortsbeweglichen Behältern“
  • TRGS 745 „Ortsbewegliche Druckgasbehälter“
  • TRGS 900 „Arbeitsplatzgrenzwerte“
  • DIN EN ISO 15011-4 „Arbeits- und Gesundheitsschutz beim Schweißen und bei verwandten Verfahren“

Schutzvorkehrungen beim MiG-Schweißen

Sicherheit steht an erster Stelle, wenn es um Schweißarbeiten geht. Hier sind die wichtigsten Schutzvorkehrungen, die beim MiG Schweißen zu beachten sind:

  • Schutzkleidung; Hitzebeständige Kleidung, Handschuhe und Schweißhelm
  • Belüftung: Es ist wichtig, in einem gut belüfteten Bereich zu arbeiten, um die Einatmung von Schweißrauch zu vermeiden. Das kann entweder durch das Absaugen am Entstehungsort oder bei komplexen Schweißanlagen an den Austrittsstellen erreicht werden. Denn die beim MiG Schweißen entstehenden und in der Luft freigesetzten Stoffe können über die Atemwege in die Lunge, bzw. in Blut gelangen, toxisch wirksam und/oder krebserregend sein. Dabei entstehen über 95 % der Schweißrauchgase aus dem Zusatzwerkstoff und nur der geringste Anteil aus dem Grundwerkstoff. Beim MiG Schweißen entstehen auf diese Art Ozon und Nickeloxid.
  • Augenschutz: Ein Schweißhelm mit einem geeigneten Filter schützt die Augen vor schädlichen UV- und IR-Strahlen.
  • Vermeidung von Brandgefahren: Keine brennbaren Materialien in der Nähe des Schweißbereichs
  • Gefährdungsbeurteilung: Aufgrund der o.g. Punkte ist klar, dass gemäß § 5 ArbSchG und § 6 GefStoffV Gefährdungsbeurteilungen durchgeführt werden müssen. Das beinhaltet neben den bereits erwähnten rechtlichen Rahmenbedingungen speziell beim MiG Schweißen noch das Strahlenschutzrecht (DGUV Information 209-049).

Unfälle beim Schweißen können zu schlimmen Verletzungen führen. Deshalb ist es extrem wichtig, all die o.g. Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Um Ihnen das zu erleichtern, beeinhaltet das "Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit" praxisnahe Beispiele und zusätzliche Handlungsanweisungen.

Schutzmaßnahmen beim Schweißen anhand einer Prioritätenliste (Checkliste)

Substitutionsprüfung: Auswahl von gefahrstoffärmeren Verfahren und Werkstoffen – TRGS 600

Lüftungstechnische Maßnahmen

Bauliche Maßnahmen

Organisatorische Maßnahmen

Hygienische Maßnahmen

PSA

Kombination der Maßnahmen 1–6

Maßnahmen gemäß TRGS 500

Maßnahmenkonzept gemäß TRGS 910

Gefahren durch gas- oder partikelförmige Stoffe

Gas- oder partikelförmiger Gefahrstoff

Atemwege, Lunge

Toxisch

Krebserregend

Reproduktionstoxisch

Stickstoffmonoxid

 

X

 

 

Stickstoffdioxid

 

X

 

 

Ozon

 

X

X

 

Kohlenstoffmonoxid

 

X

 

X

Phosgen

 

X

 

 

Cyanwasserstoff

 

X

 

 

Formaldehyd

 

X

X

 

Aluminiumoxid

X

 

 

 

Eisenoxide wie Fe3O4

X

 

 

 

Magnesiumoxid

X

 

 

 

Barium-Verbindungen wie BaCO3

 

X

 

 

Blei(II)oxid

 

X

 

X

Fluride wie NaF, KF, CaF2, BaF2

 

 

 

 

Kupferoxid

 

X

 

 

Manganoxide wie MnO, Mn3O4

 

X

 

 

Molybdän(VI)oxid

 

X

 

 

Vanadiumpentoxid

 

X

 

 

Chrom(III)-Verbindungen

 

X

 

 

Zinkoxid

 

X

 

 

Titandioxid

X

 

 

 

Chrom(VI)-Verbindungen wie Na2CrO4

 

X

X

 

Nickeloxide wie NiO

 

X

X

 

Cobaltmetall

 

 

X

 

Cobaltoxide wie CoO, Co2O3

 

X

X

 

Cadmiumoxid

 

X

X

 

Berylliumoxid

 

X

X

 

→ MiG Schweißen im Allgemeinen hat eine Emissionsrate zwischen 1–4 (Milligramm pro Sekunde) und gehört damit genauso wie MAG Schweißen in die mittlere bis hohe Emissionsgruppe. Wird jedoch ein Massivdraht aus Nickel verwendet, spielt sich der Wert zwischen 2–6 mg/s und damit im hohen Emissionsbereich ab. Etwas unberechenbarer, bzw. in Abhängigkeit der jeweils verwendeten Legierung, beträgt die Emissionsrate beim MiG mit Aluminiumwerkstoffen 0,8–29 (niedrige bis sehr hohe Emissionsgruppe). Beim rudimentären MiG-Löten spielen sich die Werte auf einer Skala von 1–9 mg/s im mittleren bis hohen Emissionsbereich ab.

Absaugungssysteme

Die wichtigsten Arbeitsschutzmaßnahmen sind das effiziente Absaugen am Entstehungsort sowie die Belüftung des Raums nach dem aktuellen Stand der Technik. Ein weiterer wichtiger Faktor stellt auch die räumliche Abgrenzung bei größeren Hallen oder mehreren Arbeitsplätzen dar. Denn dies stellt zusätzliche Anforderungen an die Zu- und Abluft.

→ Für Punktabsaugungen mit einem Nenndurchmesser von 16 cm hat sich ein Volumenstrom von 800–1.000 m3/h bewährt. Ansonsten sind stets die Herstellerangaben zu erfragen und ein entsprechendes Sicherheitskonzept zu erstellen.

Fazit

Das MiG-Schweißen ist eine leistungsstarke und vielseitige Schweißmethode, die sowohl in der Industrie als auch in Heimwerkstätten weit verbreitet ist. Während es viele Vorteile bietet, ist es wichtig, die richtigen Schutzvorkehrungen zu treffen, um zu gewährleisten, dass die Arbeit sicher und effektiv durchgeführt wird. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Ausrüstung kann das MiG Schweißen zu hervorragenden Ergebnissen führen.

Quellen: „Gefahrstoffverordnung“, „Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit“

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