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"DIN VDE 0100-410: Neue Vorgaben zum Schutz gegen elektrischen Schlag"


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DIN VDE 0100-410: Neue Vorgaben zum Schutz gegen elektrischen Schlag

Die Norm DIN VDE 0100-410, die in neuer Fassung seit Oktober 2018 anzuwenden ist, definiert die wesentlichen Vorgaben zum Schutz gegen elektrischen Schlag. Welche Anforderungen gegenüber der bisherigen Norm neu sind und welchen Schutz die DIN VDE 0100-410 allgemein fordert, erfahren Sie im Beitrag.

Neue DIN VDE 0100-410: Diese Schutzmaßnahmen sind von den Änderungen betroffen 

Die Neuerungen in der VDE 0100-410:2018-10 betreffen insbesondere die Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag „Automatische Abschaltung der Stromversorgung“, „Doppelte oder verstärkte Isolierung“ sowie den „zusätzlichen Schutz“. 

Somit sind fast alle Maßnahmen betroffen, die in der Norm beschrieben sind. Denn laut DIN VDE  0100-410 muss mindestens eine der folgenden Schutzmaßnahmen zum Schutz gegen einen elektrischen Schlag angewendet werden: 

  • automatische Abschaltung der Stromversorgung 
  • doppelte oder verstärkte Isolierung 
  • Schutztrennung für die Versorgung eines Verbrauchsmittels 
  • Kleinspannung (SELV oder PELV

In den „Allgemeinen Anforderungen“ fordert die DIN VDE 0100-410, dass eine Schutzmaßnahme gegen elektrischen Schlag aus mindestens den folgenden Schutzvorkehrungen bestehen muss: 

  1. Kombination aus Basisschutz (Schutz gegen direktes Berühren) und Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren);
  2. Verstärkte Schutzvorkehrung, die den Basisschutz und den Fehlerschutz bewirkt. 

Wie Elektrofachkräfte die Wirksamkeit dieser Schutzmaßnahmen bei ortsfesten und ortsveränderlichen Anlagen und Betriebsmitteln prüfen, zeigt das „Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit“

Das sind die wichtigsten Neuerungen in der DIN VDE 0100-410 von 2018

Die neue Norm DIN VDE 0100-410 ersetzt zwei Normen und erweitert insbesondere den Anwendungsbereich von FI-Schutzschaltern (RCDs). Das sind die wesentlichen Änderungen: 

  • Die Anforderungen an den Schutzpotentialausgleich für Metallteile, die in ein Gebäude führen, sind in der neuen Norm eindeutiger beschrieben. 
  • Die Schutzeinrichtungen für die automatische Abschaltung von Stromkreisen müssen nun im Fehlerfall Trenneigenschaften aufweisen. 
  • Für Endstromkreise mit Steckdosen mit einem Bemessungsstrom bis einschließlich 63 A wurden Abschaltzeiten definiert. Bei ortsfesten Anlagen und Betriebsmitteln gilt jedoch weiterhin ein Nennstrom von ≤ 32 A.
  • Die maximale Abschaltzeit in TN-Netzen mit 120 V < U0 = 230 V wurde von 5 Sekunden auf 1 Sekunde reduziert. 
  • Die Anforderungen für fest angeschlossene ortsveränderliche Betriebsmittel, die im Außenbereich verwendet werden, wurden eindeutiger beschrieben. Sie dürfen nun einen Bemessungsstrom bis einschließlich 32 A aufweisen. 
  • Zum Schutz des Beleuchtungsstromkreises eines TN- oder TT-Systems in Wohnräumen sieht die neue DIN VDE 0100-410 eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) von maximal 30 mA vor. 
  • Neu aufgenommen wurde die Forderung nach einem Fundamenterder, wie sie bereits in DIN VDE 0100-540 enthalten ist. 
  • Die Anforderungen an den Fehlerschutz in IT-Systemen wurden grundlegend überarbeitet. So enthält die neue Norm Anforderungen beim Auftreten des ersten Fehlers. 
  • Die bisherigen Inhalte des Anhangs D wurden in einen nationalen (informativen) Anhang verschoben. Nun enthält der normative Anhang D mögliche Maßnahmen für den Fall, dass eine automatische Abschaltung nicht in der geforderten Zeit erreicht werden kann, und behandelt die Sonderfälle. 

Eine detailliertere Übersicht der Änderungen im Vergleich zur Vorgängernorm und Erläuterungen zu deren Auswirkungen für den Praktiker enthält das „Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit“.

Mit der Novellierung der DIN VDE 0100-410 werden die Normen VDE 0100-410:2007-06 und die VDE 0100-739:1989-06 ersetzt.

Lesetipp: Was sind die Besonderheiten von TN-, TT- und IT-Netzen

Quellen: DIN VDE 0100-410, VDE Verlag, „Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit“

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Elektrosicherheit Normen

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