Streusalz verursacht Umweltprobleme
Die meisten Hausmeister und Privatpersonen entscheiden sich für das Streusalz. Es ist nicht nur billig, sondern auch sehr effektiv, da es auch bei Minusgraden die Eisbildung aufhalten kann. Drei Salze eignen sich besonders gut für den Winterdienst:
- Natriumchlorid: Wird am häufigsten verwendet, da es in großen natürlichen Vorkommen verfügbar ist, wenig kostet, gut gelagert und leicht ausgebracht werden kann. Es stoppt die Eisbildung bis zu Temperaturen von -10° C.
- Calcium- und Magnesiumchlorid: Diese Salze haben zwar eine bessere Wirksamkeit, bei etwa -20° C versagt aber auch deren Wirkung.
Da in den meisten Gemeinden Streusalz auf Gehwegen verboten ist, sollten Hausmeister vor der Streuung die Satzungen, Verordnungen und Gesetze der einzelnen Kommunen studieren. Eine bundesweite Regelung gibt es nicht.
Hinweis: Mit einer vorbeugenden Streuung zum richtigen Zeitpunkt können je nach Witterungslage und Temperatur 30 bis 70 % Salz eingespart werden.
Streusalz schädigt Pflanzen und Bauwerke
Das Streuen mit Streusalz wird häufig verboten, weil es Umweltprobleme verursacht. Denn gelangt das Streusalz mit verspritztem Schnee oder Wasser auf Pflanzen, kommt es zu Kontaktschäden. Versickert es im Boden, führt es über Jahre hinweg zu einem überhöhten Salzgehalt im Boden. Wichtige Nährstoffe, die die Pflanzen benötigen, werden dabei ausgewaschen. Aber auch Bauwerke, insbesondere Betonbauten, leiden unter der korrosiven Wirkung des Streusalzes.
Kombination von Feucht- und Trockensalz
Um die Umwelt zu schonen, greifen viele Gemeinden mittlerweile auf eine Kombination aus Feucht- und Trockensalz zurück. Durch die Mischung wird die Auftauwirkung bei geringerer Dosierung erhöht. Dies erfordert jedoch den Einsatz besonderer Streugeräte, die teurer als normale Streugeräte sind.
Splitt stumpft die Oberfläche ab
Abstumpfende Streumittel bieten sich als Alternative zu Streusalzen an. Splitt besitzt eine ausreichende Festigkeit und Scharfkantigkeit, um die Oberfläche der glatten Stelle abzustumpfen. Denn die einzelnen Körner werden in die Schicht eingedrückt und bilden so eine raue Oberfläche. Um diese Wirkung zu erreichen, muss jedoch ausreichend viel Streumittel verteilt werden (Richtwert ist 150 g pro m2).
In der Menge liegt auch einer der Nachteile der abstumpfenden Streumittel:
- Im Vergleich zum Streusalz muss mehr als das Zehn- bis Fünfzehnfache gestreut werden.
- Aufgrund der geringen Wirksamkeit muss öfter nachgestreut werden.
- Splitt muss nach dem Auftauen von Eis und Schnee zusammengefegt und entfernt werden.
Für den Winterdienst ist die Größe und Beschaffenheit der Splitt-Körner entscheidend. Empfehlenswert ist eine Größe zwischen 3 bis 5 mm.
Blähton als Streumittel ist teuer
Auch ein abstumpfendes Mittel ist Blähton. Dabei handelt es sich um einen Werk- und Baustoff, der aus kalkarmem Ton gefertigt wird. Der Vorteil ist, dass sich Blähton nicht auf dem Grund von Abwasserkanälen absetzt, sondern auf der Wasseroberfläche treibt. Zudem kann das zusammengekehrte Restmaterial als Substrat auf Beeten verteilt werden.
Der Nachteil: Blähton ist fast vier Mal so teuer wie Splitt.
Sand hat nur eine geringe Wirkung
Neben Streusalz, Splitt und Blähton kommt auch gewöhnlicher Sand als Streumittel zum Einsatz. Sand ist in großen Mengen günstig zu bekommen, hat keine schädliche Wirkung und kann leicht wieder beseitigt werden. Leider zeigt Sand nur eine geringe Wirkung, weil er zu feinkörnig ist. Außerdem wird er leicht vom Wind weggetragen und verliert seine Wirkung gänzlich, sobald Neuschnee gefallen ist.
Sofern das Streumittel zwischenzeitlich seine Wirkung verloren hat, sieht der Gesetzgeber eine Streuung in dreistündigem Abstand als angemessen an.
bauhofLeiter-PraxisSpezial: Winterdienst kompakt
Wichtige Informationen rund um den Winterdienst für den Hausmeister sind in der Oktober-Ausgabe der Fachzeitschrift "Der Hausmeister" enthalten. Alle Informationen für Bauhofleiter bietet das Produkt "bauhofLeiter-PraxisSpezial: Winterdienst kompakt". Das Werk beinhaltet alle praxisnahen Erläuterungen zur Organisation, Durchführung und Dokumentation des Winterdienstes.
Quelle: "Der Hausmeister"