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"Katheterisierung: Legen eines Blasenkatheters bei der Frau"


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Katheterisierung: Legen eines Blasenkatheters bei der Frau

© Supak – stock.adobe.com

Das Legen eines Blasenverweilkatheters bei der Frau gilt von der Leistungsart her als Behandlungspflege und darf deshalb nur von einer examinierten Pflegefachkraft ausgeführt werden. Das genaue Vorgehen ist in einem Pflegestandard definiert, den wir hier vorstellen möchten.

Katheterisierung: Definition und Grundlagen

Die Katheterisierung ist ein sehr intimer Eingriff. Häufig können zu Pflegende den Katheter nur sehr schwer akzeptieren. Bei der transurethralen Katheterisierung wird der Blasenkatheter durch die Harnröhre (Urethra) in die Blase vorgeschoben.

Zu unterscheiden sind:

  • transurethraler Blasenverweilkatheter zur Langzeitdrainage (Liegedauer über 2 Tage)
  • transurethraler Verweilskatheter zur Kurzzeitdrainage (Liegedauer bis zu 2 Tage)
  • transurethraler Einmalkatheter (Gewinnung einer Urinprobe, Selbstkatheterisieren durch den Pflegebedürftigen, Einbringen von Kontrastmittel zu diagnostischen Zwecken)

Die Auswahl der Kathetermaterialien ist von der Dauer der Liegezeit des Katheters abhängig (bei Frauen üblicherweise 12 - 14 Ch). Die Katheterstärke wird in Charriere (Ch) angegeben (steht für den Durchmesser). 

Ein transurethraler Katheter ist absolut kontraindiziert bei Blutungen aus der Harnröhre oder bei Verdacht auf einen Harnröhrenabriss. Bei vorangegangenem Beckentrauma muss die Passagefreiheit der Harnröhre durch ein Urethrogramm (Kontrastmitteldarstellung über die Harnröhrenöffnung) geklärt sein. Keinesfalls polytraumatisierte Pflegebedürftige blind katheterisieren!

Ziele

  • Komplikationsloses Einführen eines Katheters in die Harnblase zur Entleerung des Urins
  • Verhütung infektiöser Komplikationen durch Vermeiden einer Keimverschleppung von außen in die Blase
  • Vermeiden von Verletzungen der Harnröhrenschleimhaut

Häufigkeit 

Je nach Bedarf

Vorbereitung

Personal / Patient / Raum

  • Information des Pflegebedürftigen durch Pflegedokumentation und Übergabe
  • Information des Pflegebedürftigen über die geplante Maßnahme und das Vorgehen
  • Intimsphäre wahren
  • Schild an die Tür der Pflegebedürftigen hängen (Bitte nicht stören)
  • Für angenehme Raumtemperatur sorgen
  • Desinfektion der Arbeitsfläche
  • Intimwaschung

Material

  • Materialien zur Intimpflege
  • Tablett
  • Katheter-Set mit sterilen Einmalartikeln: Einschlagtuch (Innenseite ist steril --> sterile Arbeitsfläche), wasserundurchlässige Unterlage, Schlitz-/Lochtuch, ein paar Handschuhe, anatomische Pinzette, anästhesierendes Gleitgel, ca. 30 ml Schleimhautdesinfektionsmittel, 6 Kugeltufper, Auffangschale mit 750 ml Fassungsvermögen, Gefäß für das Desinfektionsmittel, Spritze mit 10 ml Aqua destillata (für das Blocken eines Dauerkatheters)
  • Sterile Einmalhandschuhe (Reserve)
  • 2 sterile Katheter (1 als Reserve)
  • Urinauffangsystem
  • Unsterile Nierenschale oder anderes Abwurfgefäß
  • Bettschutz
  • Sichtschutz

Durchführung

  • Non-touch-Technik
  • Hygienische Händedesinfektion
  • Unterstützung der Pflegebedürftigen beim Einnehmen der Rückenlage
  • Auf Wunsch der Pflegebedürftigen den Oberkörper zudecken
  • Beine anwinkeln und spreizen
  • Katheterset öffnen und auf der desinfizierten Arbeitsfläche ausbreiten
  • Kurzen Teil der perforierten Katheterhülle abtrennen und Katheter griffbereit legen
  • Lochschlitztuch über dem Intimbereich ausbreiten
  • Tupfer mit Schleimhautantiseptikum satt tränken
  • Sterile Handschuhe anziehen
  • Lochschlitztuch so platzieren, dass die Harnröhrenöffnung sichtbar wird
  • Auffangschale zwischen die Beine auf die sterile Arbeitsfläche stellen
  • Katheter auf der sterilen Arbeitsfläche mit dem sterilen Harnableitungssystem verbinden
  • Spritze mit sterilem Aqua dest. füllen und Katheterballon auf Dichtigkeit prüfen
  • Mullkompresse greifen, große Schamlippen darstellen
  • Mit einer Pinzette jeweils mit 1 Tupfer die großen Schamlippen desinfizieren
  • Strichrichtung von der Symphyse zum Anus hin
  • Große Schamlippen mit Daumen und Zeigefinger spreizen, die Hand verbleibt bis nach Einführen des Katheters in dieser Position
  • Kleine Schamlippen in gleicher Weise jeweils mit 1 frischen Tupfer desinfizieren
  • Mit dem 5. Tupfer die Harnröhrenmündung (von oben nach unten) desinfizieren
  • Den 6. Tupfer vor die Scheidenöffnung legen
  • Einwirkzeit des Schleimhautantiseptikums beachten
  • Kathetergleitmittel auf die Katheterspitze geben
  • Katheter von der Arbeitsfläche nehmen, dabei mit der sterilen Innenverpackung fassen und das bereits freigelegte Ende in die Harnröhre (ca. 5 bis 6 cm) einführen
  • Wenn sich Urin in den Auffangbeutel entleert, den Katheter noch etwa 3 cm in die Blase vorschieben, damit die Füllung des Ballons mit sterilem Aqua dest. (Menge nach Angabe des Herstellers) nicht in der Harnröhre erfolgt
  • Geblockten Katheter sanft zurückziehen, bis federnder Widerstand am Blasengrund zu spüren ist
  • Tupfer von der Vaginalöffnung entfernen
  • Den Verweilkatheter möglichst ohne Zug am Unterbauch zur Leiste lagern
  • Den nicht abgeklemmten Urindrainagebeutel unterhalb des Blasenniveaus befestigen

Nachbereitung

  • Den Intimbereich der Pflegebedürftigen säubern und abtrocknen
  • Die Pflegebedürftige wunsch- bzw. krankheitsbedingt lagern
  • Entsorgen bzw. verräumen der verwendeten Materialien

Dokumentation

  • Besonderheiten im Berichtsblatt dokumentieren
  • Abzeichnen der Maßnahme
  • Auffälligkeiten dokumentieren und bei Bedarf behandelndem Arzt mitteilen
  • Bei Katheterwechsel Urinmenge in Ausfuhrplan dokumentieren

Quelle: „Pflege- und Expertenstandards auf CD-ROM

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