Bilanz

Die Bilanz ist eine Gegenüberstellung von Vermögen (Aktiva) und Kapital (Passiva) eines Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Was umfasst eine Bilanz, was ist eine Bilanzierung?

Die Bilanz ist ein zentrales Instrument im Rechnungswesen und stellt eine umfassende Gegenüberstellung der Vermögensbestandteile eines Unternehmens dar. Sie fasst die Vermögenswerte (Aktiva) und die Finanzierungsquellen, wie zum Beispiel Grundkapital, Rücklagen, Gewinn- und Verlustvortrag (Passiva) eines Unternehmens zusammen.

Am Bilanzstichtag wird somit die Schlussbilanz erstellt. Zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres wird eine Eröffnungsbilanz aufgestellt, die einen ersten Überblick über die finanzielle Lage eines Unternehmens gibt. Diese sollte deckungsgleich mit der Schlussbilanz des vorherigen Geschäftsjahres sein.

Neben der Eröffnungs- und Schlussbilanz, müssen Unternehmen eine Handelsbilanz, sowie eine Steuerbilanz aufstellen; die Handelsbilanz richtet sich vor allem an Gläubiger, Investoren und weitere Stakeholder, wie die Geschäftsführung und Arbeitnehmer. Sie weist auf die Liquidität des Unternehmens hin und bestimmt die Höhe der Gewinnausschüttung.

Aus der Handelsbilanz entwickelt sich die Steuerbilanz, welche dem Finanzamt als Grundlage dient, um die verschiedenen Steuerarten zu berechnen. Für kleine Unternehmen ist die Aufstellung zweier Bilanzen oft ein sehr großer Aufwand – die Einheitsbilanz wird hier meist allen notwendigen Anforderungen gerecht.

Wie berechnet sich der Bilanzgewinn/-verlust?

Erst nachdem eine vollständige oder teilweise Verwendung der Jahresergebnisse im Sinne des Handelsgesetzbuchs erstellt wurde, kann der Bilanzgewinn/-verlust in der Bilanz ausgewiesen werden.

Dabei wird der Jahresüberschuss/-fehlbetrag durch unten aufgeführte Faktoren verrechnet:

  • Gewinnvortrag/Verlustvortrag:

Eventuelle Gewinne oder Verluste aus dem Geschäftsjahr, die nicht ausgeschüttet oder verrechnet wurden, werden addiert oder subtrahiert

  • Entnahmen aus/Einstellung in die Gewinnrücklagen:

Entnahmen und Zuweisungen in die Gewinnrücklagen des Unternehmens werden hinzugerechnet bzw. abgezogen

  • Entnahmen aus der Kapitalrücklage

Wo steht der Bilanzgewinn/-verlust?

Der Bilanzgewinn/-verlust steht laut §268 Abs. 1 Handelsgesetzbuch an Stelle des „Jahresüberschuss/-fehlbetrag“ und des Posten „Gewinn-/Verlustvortrag“ auf der Passiv-Seite der Bilanz.

Was bedeutet der Bilanzgewinn/-verlust?

Der Bilanzgewinn/-verlust ist ein Indikator für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens. Liegt ein Bilanzgewinn vor, ist das ein Indikator, wie gut ein Unternehmen im Geschäftsjahr gewirtschaftet hat.

Bei einem hohen Bilanzgewinn kann beispielsweise eine AG in der Hauptversammlung der Aktionäre über die Verwendung des Bilanzgewinns entscheiden.

Ein Bilanzverlust weißt im Gegensatz dazu darauf hin, dass ein Unternehmen wirtschaftliche Probleme hat. Für Investoren, Gläubiger und Stakeholder, kann dies ein Indikator für eine fehlende Liquidität sein.

Fazit

Die Bilanz ist ein wichtiges Instrument zur Bewertung der finanziellen Lage eines Unternehmens. Der Bilanzgewinn/-verlust ist dabei ein relevanter Indikator, der zeigt, ob das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr erfolgreich oder weniger erfolgreich gewirtschaftet hat. Eine genaue Darstellung hilft dabei den Stakeholdern des Unternehmens, dessen wirtschaftliche Situation besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen für das kommende Geschäftsjahr zu treffen.