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"FPD-Abdichtung: Ausführung, Richtlinien und Vorteile"


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FPD-Abdichtung: Ausführung, Richtlinien und Vorteile

© lusia599 – stock.adobe.com

Während die meisten flüssigen Dickbeschichtungen Bitumen enthalten, gibt es seit einigen Jahren eine Alternative: Die FPD-Abdichtung nutzt dichtende Kunststoffe als Bindemittel. Wie funktioniert die bauwerksgerechte Ausführung von FPD-Abdichtungen? Welche Regelungen sind zu beachten und bieten Abdichtungen mit FPD Vorteile gegenüber anderen Flüssigabdichtungen?

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist FPD-Abdichtung?
  2. FPD-Abdichtung: Vorteile
  3. Richtlinien und Normen zur FPD-Abdichtung
  4. Checkliste: FPD-Abdichtung richtig ausführen

Was ist FPD-Abdichtung?

Die FPD-Abdichtung ist eine Flüssigabdichtung mit flexibler polymermodifizierter Dickbeschichtung (FPD). Das sind Massen aus ein oder zwei Komponenten, die sich streichen, spachteln oder spritzen lassen, um eine Wand gegen Feuchtigkeit abzudichten. Das Besondere bei der FPD-Abdichtung: Sie enthält kein Bitumen als Bindemittel, sondern dichtende Kunststoffzusätze.

In der Baupraxis kommen FPD-Abdichtungen insbesondere bei Querschnitts- und Sockelabdichtungen zum Einsatz, etwa bei der Bauwerksabdichtung für Kellerwände.

FPD-Abdichtungen sind aus folgenden Bestandteilen aufgebaut:

  • mineralische Gesteinskörnungen
  • Füllstoffe
  • hydraulische und/oder polymere Bindemittel
  • Zusatzstoffe (additive)

Im Gegensatz zu anderen Mitteln beinhalten FPD-Abdichtungen keine reaktiven organischen Bindemittel. Doch welcher Nutzen ergibt sich durch diese besondere Zusammensetzung verglichen mit anderen Abdichtungen?

FPD-Abdichtung: Vorteile

FPD-Abdichtungen unterscheiden sich insbesondere in ihren Inhaltsstoffen von anderen Flüssigabdichtungen für erdberührte Bauteile. Durch den neuartigen Aufbau sind folgende Vorteile bei der Ausführung von FPD-Abdichtungen möglich:

einfachere Verarbeitung, da FPD weniger zäh und klebrig sind als Flüssigabdichtungen mit Bitumen
→ leichteres Auftragen auf z. B. Kellerwände oder anderes Mauerwerk

schnelleres Vorankommen im Bauvorhaben, da die FPD schneller durchtrocknen und hart werden
→ zeitsparenderes und effizienteres Arbeiten möglich

FPD-Abdichtungen lassen sich i. d. R. leichter überputzen, falls am Ende des Vorhabens die Abdichtung zu weit über der Oberkante des Geländes liegt
→ statt mühevollem Entfernen der Abdichtungsschicht lässt sich einfach darüber putzen

Wenn sich ein Bauunternehmen aufgrund dieser Vorteile für eine FPD-Abdichtung entschließt: Auf welche rechtlichen Vorgaben muss es bei der Bauausführung von FPD-Abdichtungen achten?

Richtlinien und Normen zur FPD-Abdichtung

Wer künftig FPD-Abdichtungen bei Bauvorhaben einsetzen möchte, sollte sich im Vorhinein mit folgenden Regelwerken und Normen beschäftigen. Sie legen die rechtlichen Grundsteine für die Ausführung von FPD-Abdichtungen.

Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen

Im Bauordnungsrecht werden FPD-Abdichtungen das erste Mal in der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) 2019/1 erwähnt. Unter dem Punkt C 3.26 definiert die Vorschrift, welches Prüfverfahren für FPD-Abdichtungen gilt.

So sind bei FPD-Abdichtungen die Prüfgrundsätze zur Erteilung von allgemeinen bauaufsichtlichen Prüfzeugnissen für starre und flexible mineralische Dichtungsschlämme (PG-MDS/FPD) zu beachten. 

FPD-Richtlinie

Die Deutsche Bauchemie hat im Februar 2020 eine eigene „FPD-Richtlinie“ veröffentlicht. Sie definiert FPD als eigenständige Produktgruppe zur Abdichtung erdberührter Bauwerke und Behälter. Außerdem erläutert die Richtlinie die Verarbeitung von FPD in verschiedenen Anwendungsbereichen.

Die Inhalte der FPD-Richtlinie richten sich nach den Vorgaben der Normen DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ und DIN 18535 „Abdichtung von Behältern und Becken“.

So ergibt sich folgender Aufbau der FPD-Richtlinie:

Teil A
  • Grundlagen für die Planung und Ausführung der Abdichtungsbauweise mit FPD
  • Stoffbeschreibung und Anforderungen an FPD
Teil B
  • detaillierte Verarbeitungshinweise zur Abdichtung mit FPD
  • Informationen zur Qualitätssicherung und Dokumentation
Teil C
  • Ausführung von Abdichtungen im Bestand mit FPD. 
Anhänge
  • vertragsrechtliche Vereinbarungen
  • relevante Normen und Regelwerke
Formblatt 
  • Dokumentation für die Herstellung von FPD-Abdichtungen
Glossar

Damit Verantwortliche eine FPD-Abdichtung für ein Vorhaben nutzen dürfen, benötigen sie für die FPD ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (abP) als Verwendbarkeitsnachweis. Das Zeugnis muss, wie in der Muster-Verwaltungsvorschrift beschrieben, auf den Prüfgrundsätzen PG-MDS/FPD basieren.

PMBC-Richtlinie

Des Weiteren enthält die seit Dezember 2018 gültige „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (PMBC)“ (PMBC-Richtlinie) Vorgaben zur Ausführung von FPD-Abdichtungen. So beschreibt Teil A der Richtlinie Anforderungen an die Stoffe und Hilfsstoffe, die bei der Ausführung der Abdichtung mit PMBC genutzt werden.

Dazu gehören folgende Stoffe:

  • wasserundurchlässige Mörtel
  • mineralische Dichtungsschlämme (MDS)
  • flexible polymodifizierte Dickbeschichtungen (FPD)
  • Grundierungen und Voranstriche
  • polymermodifizierte Bitumendickbeschichtungen

Im Anwendungsbereich der PMBC-Richtlinie sind FPD-Abdichtungen mit rissüberbrückenden MDS vergleichbar.

DIN 18533

Zwar sind FPD-Abdichtungen im Gegensatz zu MDS und PMBC nicht normativ in der DIN-Norm 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“ geregelt. Dennoch ist nach Teil 3 der DIN 18533 die Dokumentation bei FPD-Abdichtungen erforderlich, wenn ihre Ausführung als Übergang auf eine Konstruktion mit wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton) dient.

Welche weiteren Inhalte in der Normenreihe DIN 18531 bis DIN 18535 geregelt sind, erklärt der Beitrag „Bauwerksabdichtungen: Neue Normenreihe löst DIN 18195 ab“.

DIN 18533: FPD-Abdichtungen bei Wassereinwirkungsklassen

Teil 1 der DIN 18533 definiert verschiedene Wassereinwirkungsklassen. Sie berücksichtigen die Einwirkungsart und -intensität von Wasser auf betroffene Bauteile. Diese Faktoren sind auch beim Anbringen von FPD-Abdichtungen zu beachten.

Daher ein Überblick über die Wassereinwirkungsklassen:

Wassereinwirkungsklasse Art der Wassereinwirkung
  • W1-E
  • W1.1-E
  • W1.2-E
  • Bodenfeuchte und nicht drückendes Wasser
    → bei Bodenplatten und erdberührten Wänden ohne Drähnung
    → bei Bodenplatten und erdberührten Wänden mit Drähnung
  • W2-E
  • W2.1-E
  • W2.2-E*
  • Drückendes Wasser
    → mit mäßig drückendem Wasser (maximal 3 m Eintauchtiefe)
    → mit stark drückendem Wasser (mehr als 3 m Eintauchtiefe)*
  • W3-E
  • nicht drückendes Wasser auf erdüberschütteten Deckenflächen
  • W4-E
  • Spritzwasser am Wandsockel/Kapillarwasser in und unter Wänden 

*Vorsicht: Bei der Klasse W2.2-E sind FPD-Abdichtungen nicht zulässig. Sie dürfen nur bei der Klasse W2.1-E benutzt werden.

Sobald die wichtigsten rechtlichen Grundlagen zur FPD-Abdichtung bekannt sind, geht es an die Umsetzung am Bauwerk. Doch wie verläuft die Ausführung einer FPD-Abdichtung in der Praxis? Ein hilfreicher Ratgeber für Verantwortliche im Bauwesen ist das Handbuch „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“. Es bietet praktischen Ausführungshinweise zu unterschiedlichen Bauwerksabdichtungen sowie Informationen über aktuelle DIN-Normen wie die DIN 18533 und 18535.

Die folgende Checkliste ist ein Ausschnitt aus dem Handbuch „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“.

Checkliste: FPD-Abdichtung richtig ausführen

Um eine FPD-Abdichtung an einem Bauwerk fachgerecht auszuführen, müssen die Verantwortlichen eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren beachten. Die folgende Checkliste soll bei der praktischen Umsetzung und Dokumentation von FPD-Abdichtungen helfen.

Checkliste: Ausführung FPD-Abdichtung
geeigneter Untergrund für FPD (zutreffendes ankreuzen)
  Mauerwerk nach DIN EN 1996 (Eurocode 6)
  Mischmauerwerk
  Beton/Stahlbeton nach DIN EN 206 i. V. m. Din 1045-2
  Putz nach DIN 18550-1 (Mörtelgruppe P III, CS III, CS IV nach DIN EN 998-1)
  bauseits vorhandene Anstriche und Beschichtungen auf Basis von Bitumen
  mineralische Dichtungsschlämme (MDS)
  anderer Untergrund (→ individuelle Prüfung erforderlich) 
Dichtungskehle (zutreffendes ankreuzen)
  Dichtungskehle aus FPD
  Dichtungskehle aus FPD mit Sandverschnitt
  Dichtungskehle aus FPD mit Dichtband 
  Dichtungskehle aus Dichtmörtel (→ Produkt angeben) 

Flächenabdichtung
  Welche FPD verwendet? (→ Produkt angeben) 

  Verstärkungseinlage (ja/nein?)
  Ausführung 1. Schicht
  Ausführung 2. Schicht
  erforderliche Dicke der Nassschicht (mm)
  Verbrauch (l/m2 oder kg/m2)
  eventuelle Arbeitsunterbrechungen (→ Datum)
Fugenbänder/Dichtbänder
  verwendetes Produkt

  Womit verklebt? (→ Produkt angeben)

  Ausführungsdatum
Schutz der FPD-Abdichtung

Getroffene Maßnahmen zum temporären Schutz der Abdichtung:

 

 

 

Schutzschicht für dauerhaften Schutz (zutreffendes ankreuzen)
  Perimeterdämmung
  Dränplatten
  sonstige
Schutzschicht verklebt  
  Verklebung (ja/nein?)
  Klebstoff (→ Produkt angeben)

  Ausführungsdatum
Dränschicht vor der erdberührten Wand (zutreffendes ankreuzen)
Dränplatte
  Dränplatte verwendet? (ja/nein?)
  Verklebung der Dränplatte (ja/nein?)
  Klebstoff (→ Produkt angeben)

Dränmatte
  Dränmatte verwendet? (ja/nein?)
Perimeterdämmung
  Typ der Dränplatte
Verklebung
  vollflächig (ja/nein?)
  punktuell (ja/nein?)
  Klebstoff (→ Produkt angeben)

Im Anschluss sollten die Verantwortlichen folgende Kontrollen bei der FPD-Abdichtung durchführen:

  • Nassschichtdecke kontrollieren
    → mindestens 20 Messungen pro Bauobjekt bzw. je angefangene 100 m2 abzudichtenden Fläche
  • Fortschritt der Durchtrocknung der FPD-Abdichtung prüfen
    → mithilfe einer Referenzprobe aus Mauerstein, Putz, Beton, WU-Beton o. ä.

Weitere Checklisten und Hinweise zur Abdichtung finden Verantwortliche im Handbuch „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“.

Quellen: „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“, baustoffwissen.de, deutsche-bauchemie.de

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