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"Kabelbrand – ein unbemerktes Feuerrisiko?"


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Kabelbrand – ein unbemerktes Feuerrisiko?

© aundrup – stock.adobe.com

Durch Nägel, Schrauben oder Befestigungsklammern kann es leicht zur Beschädigung von Kabelisolierungen elektrischer Leitungen kommen. Auch wenn Leitungen durch offene Türen oder Fenster gelegt wurden, ist bei so entstandenen Quetschungen die Gefahr groß, dass das elektrische Kabel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schlimmstenfalls kann es im Anschluss bei einer unzulässig hohen Erwärmung der Leitung zu einem Kabelbrand kommen. Diese sind meist nicht einfach zu erkennen oder zu löschen. Besonders mit Maßnahmen im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes kann jedoch bereits viel erreicht werden. Wie kommt es zu einem Kabelbrand und welche Schutzmaßnahmen sollten Verantwortliche vornehmen?

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie kommt es zu einem Kabelbrand?
  2. Wie macht sich ein Kabelbrand bemerkbar?
  3. Was schützt vor Kabelbrand?
  4. Wie kann ein Elektrobrand gelöscht werden?
  5. Fazit

Wie kommt es zu einem Kabelbrand?

Durch äußere Einflüsse, menschliches Versagen oder Überlastungen kann es zu einer außergewöhnlich hohen Erwärmung innerhalb der elektrischen Leitung kommen und infolge dessen zu einem Kabelbrand.

Im beginnenden Brandstadium sind Kabelbrände Schwelbrände, die erst im Kontakt mit ausreichend Sauerstoff offene Flammen entwickeln und sich auf die Umgebung ausbreiten können. Zu den häufigsten Brandursachen gehören:

  • Installationsfehler
  • Mechanische Belastung oder Verschleiß (z. B. Kabelbruch)
  • Thermische Überlastung
  • Sonderfall: Blitzschlag

Besonders hohes Risiko besteht auf Baustellen, da die verwendeten elektrischen Geräte und Leitungen übermäßig strapaziert werden.

"Rauer Betrieb" auf Baustellen

Auf der Baustelle kommen unterschiedliche Stromstärken und Spannungskreisläufe zum Einsatz. Gleichzeitig werden elektronische Geräte und Anlagen größeren Belastungen ausgesetzt. Das stellt erhöhte Anforderungen an das verwendete Equipment (z. B: Anschlussleitungen mit „schwerer Gummischlauchleitung“).

Zusätzlich sollte auf der Baustelle auf Trenntransformatoren, Schutztrennung und Schutzkleinspannung zurückgegriffen werden. Auch ein weiteres gängiges Mittel ist ein zusätzlicher Potenzialausgleich oder RCD (Residual Current Device).

Alle elektrischen Betriebsmittel auf Baustellen sind gemäß ihrer Einsatzbedingung auszuwählen und zu betreiben (DGUV 203-005). Dementsprechend sollten entweder H05RN-F oder H05BQ-F als elektrische Leitungen verwendet werden, um das Brandrisiko auf ein Minimum zu reduzieren.

Wie macht sich ein Kabelbrand bemerkbar?

Erstes Anzeichen eines Kabelbrands ist meistens der im Schadensfall auftretende Stromausfall – der auch solange nicht behebbar ist, wie die beschädigte Leitung Teil des Stromnetzes ist. Das kann sich auch durch Flackern des Lichts oder Störungen auf Bildschirmen bemerkbar machen. Sollten Beschäftigte ein wiederholtes „Herausspringen“ der Sicherung beobachten, ist das ebenfalls ein gutes Indiz für einen Kabelbrand.

Grundsätzlich kommt es bei Kabelbränden entlang der beschädigten Stelle zu einem Schwelbrand, der sich durch den Geruch nach verbranntem Gummi bemerkbar macht – bei betroffenen Elektrogeräten kommt es teilweise sogar zur Funkenbildung.

Schwierig ist, wenn Kabelbrände hinter verschlossener Türe in einem separaten Anlagenraum, hinter einer Wand oder in Zwischendecken entstehen. Bemerkbar macht sich das Ganze dann erst, wenn ein größerer Brand ausgebrochen ist, bzw. bereits hohe Schäden entstanden sind.

Was schützt vor Kabelbrand?

Gewissenhafte Installation sowie regelmäßige Prüfung und Wartung – das sind die wohl wichtigsten Schutzmaßnahmen vor einem Kabelbrand. Für eine zusätzliche Absicherung können periodische Wärmebildaufnahmen durch Elektrothermografie Aufschluss über die Temperaturen in Leitungen, Steck- und Sicherheitskästen geben.

Ist die Ursache eines Kabelbrands eine thermische Überlastung wird normalerweise der Leitungsschutzschalter oder die Schmelzsicherung ausgelöst, was zur Unterbrechung des Stromkreislaufes führt. Nur bei Verwendung von unzulässigen Materialien oder nichtfachgerechtem Einbau kann es zum Nichtauslösen derartiger Sicherungen kommen.

Damit elektrische Leitungen keine zusätzliche Brandlast darstellen, sollte folgendes beachtet werden: eine offene Verlegung ist nur denkbar, wenn die Leitungen unbrennbar sind. Leitungen sollten grundsätzlich so angelegt werden, dass sie in Schlitzen liegen und voll eingeputzt sind. Bei der Verlegung innerhalb von Installationsschächten und -kanälen sollten Leitungen über Unterdecken, Unterflurkanälen oder Systemböden verlegt werden. Die dafür verwendeten abgehängten Decken und Materialien sollten feuerhemmend sein (Feuerwiderstand nach § 40 MBO).

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Gelangt Luft an den Schwelbrand innerhalb eines Kabels, kann es schnell zu Flammenbildung kommen.
© MATTHIAS BUEHNER – stock.adobe.com

Überspannungsschutz (SPD) gegen Kabelbrand

Die Norm zum Schutz vor Überspannungen (DIN VDE 0100-443) verpflichtet zum Einbau von Einrichtungen zum Überspannungsschutz an Orten, wo Überspannungsschäden Auswirkungen haben können auf Menschenleben, öffentliche Einrichtungen, Gewerbe- oder Industrieanlagen.

Überspannungsschutzgeräte (Surge Protective Device) gibt es in drei unterschiedlichen Kategorien:

  • SPD Typ 1: Schutz gegen energiereiche Störungen und hohe Überspannungen (Blitzstrom-Ableiter)
  • SPD Typ 2: Überspannungsableiter, die die Störspannung reduzieren
  • SPD Typ 3: Überspannungsableiter, die die Störspannung auf ein Mindestmaß reduzieren (empfindliche – z.B. medizinische – Geräte)

Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD)

Einrichtungen zur Lichtbogenerkennung und -abschaltung (AFDD) sollten laut DIN VDE 0100-420 in allen Betriebsstätten eingesetzt werden, die folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Räumlichkeiten mit Schlafgelegenheiten
  • Räume mit besonderem Brandrisiko
  • Räume aus Bauteilen mit brennbaren Baustoffen
  • Räume mit Gefährdungen für unersetzbare Güter

AFDDs messen den gesamten Spannungs- und Stromverlauf. Wenn Störlichtbögen auftreten, registrieren sie ein hochfrequentes Ereignis und schalten den Stromkreis automatisch ab. Gleiches geschieht im Falle einer Überhitzung oder eines entstehenden Kabelbrands.

Erleichterung der MLAR

Grundsätzlich gilt, dass elektrische Leitungen immer in Schotten installiert werden sollten, um die Ausbreitung des Brandes innerhalb des Bauwerks zu verhindern. Aber für einzelne Leitungen gibt es laut MLAR Abschnitt 4.3.1 sog. „Erleichterungen“.

Dies kann für elektrische Leitungen gelten, die einzeln und ohne Dämmung in gemeinsamen Durchbrüchen für mehrere Leitungen oder einzeln und ohne Dämmung in jeweils eigenen Durchbrüchen oder Bohröffnungen gelegt werden.

Dabei dürfen elektrische Leitungen nur über gemeinsame Durchbrüche durch Wände und Decken geführt werden, wenn:

  • der lichte Abstand der Leitungen untereinander mindestens dem fünffachen des größeren Leitungsdurchmessers entspricht.
  • der lichte Abstand zwischen mehreren Leitungen mindestens so groß ist wie der größere der beiden Kabeldurchmesser.
  • die feuerbeständige Wand oder das Bauteil eine Dicke von mindestens 80 mm,
  • die hochfeuerhemmende Wand oder Decke von mindestens 70 mm,
  • die feuerhemmende Wand oder Decke eine Dicke von mindestens 60 mm hat.
  • der Raum zwischen elektrischen Leitungen und den umgebenden Bauteilen mit Zementmörtel oder Beton in Mindestbauteildicke ausgefüllt wird.

Wie kann ein Kabelbrand gelöscht werden?

... keinesfalls mit Wasser, da die elektrische Leitung immer noch unter Strom stehen kann. Selbst bei einem Stromausfall sollte vor der Löschung die Sicherung herausgenommen werden. Bei Elektrobrand an Geräten hingegen reicht es meistens, den Stecker aus der Steckdose zu ziehen – das aber bestenfalls anhand einer isolierten Zange oder mit isolierten Handschuhen.

Da es sich bei Kabelbänden aber größtenteils um Schwelbrände handelt, die bei Sauerstoffzufuhr zum offenen Feuer werden, sollten nur Pulver- oder Schaumlöscher eingesetzt werden.

Oft lässt sich das Ausmaß derartiger Brände in der Industrie auf den ersten Blick nur schlecht einschätzen. Umso wichtiger ist es deshalb, die Feuerwehr zu verständigen und die Belegschaft in Sicherheit zu bringen.

Fazit

Kabelbrände haben ihren Ursprung nicht zwangsläufig in der elektrischen Leitung selbst, sondern oft in elektronischen Geräten. Ein Kurzschluss beispielsweise in einem Radiogerät kann zu einem Hitzestau im Kabel und anschließend zum Kabelbrand führen.

Ein wirksames Mittel, um Elektrobrände im Allgemeinen zu vermeiden, ist die lückenlose Dokumentation über den Funktionserhalt der elektrotechnischen Leitungsanlagen, bzw. deren Verteiler. Für diesen Zweck enthält die „neue Brandschutzmappe“ eine Checkliste für Leitungsanlagen, die es sowohl Elektrofachkräften, Prüfern und Brandschutzbeauftragten erheblich erleichtert, für Sicherheit im Unternehmen zu sorgen.

Quellen: „Die neue Brandschutzmappe", „Sicherheitshandbuch Elektrosicherheit", „Sicherheitshandbuch Brandschutz", 123energie

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