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"Personalfluktuation in der Pflege: Ursachen und Lösungsansätze"


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Personalfluktuation in der Pflege: Ursachen und Lösungsansätze

© M.Dörr & M.Frommherz – stock.adobe.com

Im Vergleich zu anderen Berufssparten ist im Pflegebereich eine hohe Personalfluktuation zu verzeichnen. Eine Studie, die für vollstationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste für das Bundesland Sachsen und den Zeitraum 2000 bis 2005 durchgeführt wurde, zeigt, dass jede vierte Pflegekraft schon darüber nachgedacht hat, den Beruf oder zumindest die Pflegeeinrichtung zu wechseln.

Studien belegen hohe Personalfluktuation in Pflegeberufen 

Das Ergebnis für das Jahr 2000 belegt, dass ein Gros des Pflegepersonals bereits innerhalb des ersten Jahres die Pflegeeinrichtung verließ. 2005 herrschte eine Fluktuationsquote von 4,5 %. 

Die Studie für Sachsen dokumentiert zudem, dass die personelle Fluktuation in Pflegeeinrichtungen mit einem Pflegeschwerpunkt deutlich über der von Pflegeeinrichtungen ohne Pflegeschwerpunkt liegt. So lag die Fluktuationsquote im Jahr 2004 in Einrichtungen mit Pflegeschwerpunkt bei 9,3 %, während sie in Pflegeeinrichtungen ohne Pflegeschwerpunkt bei 1,4 % lag. 

Gründe für die unterschiedliche personelle Fluktuation 

Dies kann daran liegen, dass in reinen Pflegeeinrichtungen schneller eine eingefahrene Routine eintritt und die berufliche sowie psychische Belastung höher ist. Hinzu kommt, dass frisch ausgelerntes Personal im ersten Jahr häufig noch fachlich flexibel bleiben will und diese Bandbreite der vorkommenden medizinisch-pflegerischen Indikationen eher in Einrichtungen ohne Pflegeschwerpunkt vorzufinden sind. 

Ursachen für die hohe Personalfluktuation in der Pflege 

Es gibt unterschiedliche Gründe dafür, warum sich Pflegekräfte gegen den Pflegeberuf entscheiden. Diese können Folgende sein: 

  • Die Unvereinbarkeit zwischen Beruf und Familie wird als einer der Hauptgründe genannt. Denn das im Pflegebereich so bekannte „Einspringen“ führt dazu, dass die private Planung oft zu kurz kommt. 
  • Durch den demografischen Wandel steigt die Arbeitsbelastung. Während auf der einen Seite die Pflegefälle zunehmen, steigt auf der anderen Seite das Alter der Pflegekräfte, weil nur wenige junge Schulabgänger eine Ausbildung in einem Pflegeberuf absolvieren. 
  • Aufgrund der personellen Fluktuation werden die noch in der Einrichtung tätigen Pflegekräfte zusätzlich belastet, was zu einer hohen Krankheitsrate und hohen Fehlzeiten führt. Dies bedingt wiederum eine steigende Belastung des verbliebenen Personals, das die Lücke irgendwann nicht mehr schließen kann. Die Gesamtsituation führt quasi zu einer Art Zirkelschluss.
  • Obwohl der Pflegeberuf mittlerweile einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft erlangt hat, spiegelt sich das weder in der Bezahlung noch in der Wertschätzung wieder. 
  • Die Art des Beschäftigungsverhältnisses kann ausschlaggebend sein – insbesondere für die hohe Fluktuationsrate im ersten Jahr der Betriebszugehörigkeit. Denn viele Verträge sind auf ein Jahr befristet. 

Lösungsstrategien für Pflegeeinrichtungen gegen die hohe Personalfluktuation 

Die große Herausforderung für Betreiber von Pflegeeinrichtungen – aber auch für das Pflegepersonal selbst – liegt darin, trotz hoher Personalfluktuation und des zunehmenden Pflegenotstands eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. Deshalb müssen sich Arbeitgeber neue Maßnahmen überlegen und Anreize schaffen, die folgendermaßen aussehen könnten: 

Kommunikative Pflege

Gerade in Zeiten einer dünnen Personaldecke ist es umso wichtiger, dass die Kommunikation zwischen allen Ebenen reibungslos funktioniert. Dies gelingt durch eine einfache und für alle verständliche Sprache, verbindliche Anweisungen und bestimmte, für alle verständliche Symbole

Checklisten

Gerade für Schüler, nicht examinierte, einjährige oder externe Pflegekräfte können Checklisten erstellt werden, die den Gang zur Dokumentationsmappe ersparen. Anhand solcher Checklisten erhalten diese Pflegekräfte schnell einen Überblick über die durchzuführenden Pflegemaßnahmen, auch wenn sie den einzelnen Pflegebedürftigen nicht kennen. So lassen sich für Bereiche wie Beziehungspflege, Medikamentenausgabe, Essen etc. beispielsweise farbliche Markierungen anfertigen. 

Im Gegensatz zur Dokumentenmappe, die aus Datenschutzgründen nicht mit in die Zimmer der Pflegebedürftigen genommen werden darf, können solche Checklisten in den Taschen des Pflegepersonals aufbewahrt werden. Dieses Vorgehen hat demnach auch keine rechtlichen Konsequenzen.   

Pool von Pflegekräften 

Arbeitgeber können für eine ausreichende Work-Life-Balance bei ihren Pflegekräften sorgen, indem sie einen Pool von Pflegekräften durch externe Dienstleister bereithalten, die bei einem Personalnotstand zum Einsatz kommen, sodass das feste Personal nicht "einspringen" muss. Mit diesen Dienstleistern sollte vorab abgesprochen werden, dass bevorzugt Pflegekräfte eingesetzt werden, die das Haus, seine Interna sowie Pflegestandards bereits kennen und nicht erst eingewiesen werden müssen. 

Zusatzangebote für Pflegekräfte 

Die Arbeitsmotivation von Pflegekräften können Arbeitgeber durch Zusatzangebote wie z. B. durch Gutscheine steigern – für ein Fitness-Center oder für das persönliche Hobby einer Pflegekraft. Studien haben gezeigt, dass allein ein finanzieller Anreiz nicht ausreicht, um die Motivation anzuheben. Deshalb müssen Angebote her, die die starke Arbeitsbelastung kompensieren

Supervisionen 

Supervisionen sind eine Form der Beratung für Mitarbeiter, die dazu geeignet sind, Spannungen innerhalb des Pflegeteams abzubauen und so einen besseren Zusammenhalt zu erreichen. 

Zusammenarbeit mit Bildungsträgern

Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ausbildungsträgern und durch persönliche Besuche in der jeweiligen Pflegeschule können Schüler bereits im Vorfeld der Pflegeeinsätze über Interna und Pflegestandards informiert und die Pflegechecklisten bereits vorgestellt werden. 

Weitere Beispiele, wie bei einer hohen Fluktuationsrate eine effektive Lösungsstrategie für alle Beteiligten in der Pflege erreicht werden kann, dokumentieren die Pflegestandards zu dieser Thematik. Mehr als 400 Pflegestandards, die ohne großen Aufwand an die jeweiligen Einrichtungsbedürfnisse angepasst werden können, erhalten Pflegende mit der Software „Pflege- und Expertenstandards auf CD-ROM“. Die Software hält zudem leicht verständliche Kommentierungen zu den Expertenstandards sowie Standardpflegepläne und Arbeitshilfen bereit.

Quelle: „Pflege- und Expertenstandards auf CD-ROM“

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Personalfluktuation

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