Inhaltsverzeichnis
- Neue Vorgaben in den MuG
- Was wird bei der MDK-Prüfung geprüft?
- Erhebung zur MDK-Prüfung im ambulanten Pflegedienst (Strukturqualität)
- Erhebung bei der versorgten Person (Ergebnisqualität)
- Wie läuft eine MDK-Prüfung im ambulanten Pflegedienst ab?
- MDK-Prüfung und MDK-Begutachtung: Das ist der Unterschied
Neue Vorgaben in den MuG
Am 09.11.2022 wurden Änderungen in den bisherigen Maßstäben und Grundsätzen für Qualität, Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement (MuG) verkündet. Zusätzlich definieren sie Maßstäbe zur Entwicklung eines einrichtungsinternen Qualitätsmanagements nach § 113 SGB XI. Sie gelten für alle zugelassenen ambulanten Pflegedienste, Pflegekassen und deren Verbände, betreffen aber auch voll- und teilstationäre Pflegeeinrichtungen.
Wesentliche Anpassungen gibt es hinsichtlich der elektronischen Pflegedokumentation und Maßnahmen für Krisenfälle. So gibt es neue Anforderungen an die digitale Pflegedokumentation in der ambulanten Pflege. Außerdem müssen die Pflegedienste künftig ein eigenes Krisenkonzept entwickeln und umsetzen.
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Welche Vorgaben dieses Krisenkonzept erfüllen muss und worauf es bei der digitalen Pflegedokumentation ankommt, zeigt die Software „Die MDK-Prüfanleitung“. Darin finden ambulante, stationäre und teilstationäre Pflegedienste fertige Leitfäden, Checklisten sowie Merkblätter, um sich erfolgreich auf die nächste MDK-Prüfung vorzubereiten.
Was wird bei der MDK-Prüfung geprüft?
Im Vordergrund einer MDK-Prüfung steht die Frage, welche Pflege tatsächlich beim Pflegebedürftigen ankommt. Um diesen Sachverhalt zu klären, definiert der Medizinische Dienst (ehemals „Medizinischen Dienst der Krankenversicherung“/MDK) bestimmte Prüfkriterien. Diese werden in konkrete Qualitätsbereiche unterteilt und bei der Prüfung ambulanter Pflegedienste besonderes genau untersucht.
Zu den überprüften Kriterien gehören folgende Punkte:
Qualitätsbereich | Beispielhafte Fragestellungen |
Pflegerische Leistungen |
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Ärztlich verordnete |
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Dienstleistung und Organisation |
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Befragung der Pflegebedürftigen |
|
Insgesamt gelten 46 Qualitätsbereiche. Um sie zu beurteilen, prüft der MDK v. a. die Dokumentation und Beobachtungen im Pflegedienst. Bei der Auswertung der Dokumentation muss eine Fachkraft des Pflegedienstes anwesend sein. Gibt es Zweifel, dass der Dienst die Qualitätsbereiche nicht ordnungsgemäß einhält, sammelt der MDK weitere Hinweise von Pflegebedürftigen, Angehörigen und dem Pflegepersonal.
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Um sich optimal auf die MDK-Prüfung vorzubereiten, helfen die 20-minütigen digitalen Kurzschulungen der QM-PRAXIS-Lernplattform. Sie behandeln u. a. folgende Themen:
- Schwerpunkte der MDK-Prüfung
- MDK-Prüfung: Die Bewertung der Pflegequalität – das müssen Pflegefachkräfte beachten
- Richtiger Umgang mit den Prüfern: Dos und Don´ts bei der Prüfung durch den Medizinischen Dienst
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Struktur- und Ergebnisqualität
In der MDK-Prüfung wird zwischen der Strukturqualität und der Ergebnisqualität unterschieden. Für die Bewertung zählt der Pflegedienst mit seinen organisatorischen Prozessen und die Verpflegung der versorgten Personen. Die MDK-Prüfung erfolgt anhand eines umfangreichen Prüfkatalogs. Die Oberpunkte eines solchen Erhebungsbogens speziell für ambulante Pflegedienste sind im Folgenden genannt, die Unterpunkte sind lediglich eine Auswahl, um zu vermitteln, welche Themen die einzelnen Oberpunkte beinhalten.
Erhebung zur MDK-Prüfung im ambulanten Pflegedienst (Strukturqualität)
Um die Strukturqualität zu beurteilen, konzentriert sich der MDK auf folgende Bereiche:
Angaben zur Prüfung und zum Pflegedienst | |
Allgemeine Angaben |
|
Aufbauorganisation Personal |
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Ablauforganisation |
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Qualitätsmanagement |
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Hygiene |
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Strukturelle Anforderungen an die spezielle Krankenbeobachtung |
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Erhebung bei der versorgten Person (Ergebnisqualität)
Eine MDK-Prüfung beinhaltet auch eine Inaugenscheinnahme und Befragung der Pflegebedürftigen, um die Versorgungsleistung aus Sicht der gepflegten Person zu beurteilen. Für diesen Fall sind vor allem die Daten der vergangenen vier Wochen relevant.
Für die Ergebnisqualität fragt der MDK folgende Punkte ab:
Allgemeine Angaben zur Person | |
Behandlungspflege |
|
Behandlungspflege bei spezieller Krankenbeobachtung |
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Mobilität |
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Ernährung und Flüssigkeitsversorgung |
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Ausscheidung |
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Umgang mit Demenz |
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Körperpflege und sonstige Aspekte der Ergebnisqualität |
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Abrechnungsprüfung |
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Zufriedenheit des Leistungsbeziehers |
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Wie läuft eine MDK-Prüfung im ambulanten Pflegedienst ab?
Wie der Ablauf einer typischen Prüfung durch den Medizinischen Dienst aussieht, beantworten die folgenden Fragen.
Wie oft bzw. in welchem Rhythmus erfolgt eine MDK-Prüfung?
- Stationäre und ambulante Einrichtungen werden einmal jährlich einer MDK-Prüfung unterzogen.
- Der MDK muss die Prüfung bei ambulanten Diensten einen Tag vorher ankündigen. Eine Ausnahme gilt bei Anlassprüfungen – hier sollte die Prüfung unangekündigt erfolgen. So bekommen die MDK-Prüfer einen realistischen Eindruck vom Alltag in der Einrichtung.
- Überprüfungen zur Nachtzeit sind nur zulässig, wenn es für die Qualitätskontrolle erforderlich ist.
Wie lange dauert eine MDK-Prüfung?
- In der Regel dauert eine MDK-Prüfung ein bis zwei Tage. Die Prüfer bewerten in dieser Zeit die Einrichtung und sprechen mit versorgten Personen.
Wie werden die Ergebnisse der Prüfung dargestellt?
- Die Bewertung des Pflegedienstes erfolgt auf unterschiedlichen Skalen. Die Skalenwerte addieren sich pro Qualitätsbereich, aus denen sich das arithmetische Mittel ergibt.
- Anhand der Mittelwerte leitet der MDK eine Gesamtnote ab, die das Endergebnis der MDK-Prüfung darstellt.
Konsequenzen bei festgestellten Mängeln
- Werden bei der MDK-Prüfung Mängel festgestellt, machen die MDK-Prüfer Verbesserungsvorschläge und informieren die Landesverbände der Pflegekassen.
- Der Pflegedienst bekommt eine Frist zur Beseitigung der Mängel, was nach Fristablauf erneut kontrolliert wird.
- Hat der Pflegedienst auch nach Ablauf dieser Frist die Mängel nicht beseitigt, kann die Pflegekasse
- die Vergütung kürzen,
- die Leitung des Pflegedienstes verpflichten, sich fortzubilden oder
- dem Pflegedienst die Zulassung entziehen.
- Akzeptiert die Einrichtung einem von dem MDK festgestellten Mangel nicht, muss der MDK die Differenz im Prüfprotokoll unter „abweichende fachliche Einschätzung“ zusammenfassen und dokumentieren.
Wie wird das Ergebnis der MDK-Prüfung dokumentiert?
Die Ergebnisse der MDK-Prüfung bei ambulanten Pflegediensten basieren vor allem auf folgenden Informationen und Dokumenten:
- Auswertung der Dokumentation
- Beobachtungen während der MDK-Prüfung
- Befragung der versorgten Personen
- Befragung der Angehörigen
- Auskunft/Information/Darlegung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Mithilfe dieser Informationen dokumentiert der MDK die Prüfergebnisse in zwei Berichten – dem Prüfbericht und dem Transparenzbericht.
Prüfbericht
Der Prüfbericht soll die Qualität des Pflegedienstes umfassend widerspiegeln. Genauer enthält er sämtliche Ergebnisse der MDK-Prüfung und ggf. die Verbesserungsvorschläge der MDK-Prüfer. Der Prüfbericht wird i. d. R. innerhalb von drei Wochen an den Pflegedienst, den Landesverband der Pflegekassen und den zuständigen Sozialhilfeträger versendet.
Bei schwerwiegenden Mängeln informiert der MDK direkt die Landesverbände der Pflegekassen. Diese bewerten die Prüfergebnisse nach den geltenden Normen und vertraglichen Vereinbarungen.
Transparenzbericht
Der Transparenzbericht konzentriert sich inhaltlich insbesondere auf die Ergebnisqualität. In diesem sind auch die sog. Pflegenoten enthalten, die von den Landesverbänden der Pflegekassen im Internet veröffentlicht werden. Ambulante Pflegedienste sind außerdem verpflichtet, den Transparenzbericht in ihrer Einrichtung gut sichtbar auszuhängen.
Ziel ist, die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen über die Ergebnisse der MDK-Prüfung zu informieren. Das Offenlegen der Prüfergebnisse soll die Auswahl und Entscheidung für einen Pflegedienst vereinfachen.
MDK-Prüfung und MDK-Begutachtung: Das ist der Unterschied
Die MDK-Prüfung wird wie beschrieben in stationären und ambulanten Pflegeeinrichtungen durchgeführt, um die Qualität der Pflege zu kontrollieren und sicherzustellen. Die MDK-Begutachtung findet dagegen direkt beim Pflegebedürftigen Zuhause statt. In dieser Begutachtung wird der Pflegegrad festgelegt.
Pflegedienste sind insofern von der MDK-Begutachtung betroffen, als dass sie eine Beraterfunktion für ihre Patienten übernehmen. So ist z. B. wichtig, dass Pflegebedürftige ihre Einstufung in einen Pflegegrad kritisch prüfen und bei Bedarf einen Widerspruch einlegen. Wie Pflegedienste ihre Patienten dabei unterstützen, zeigt der Beitrag „Einstufung in einen Pflegegrad – Das müssen Sie beim Einlegen eines Widerspruchs beachten“.
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Worauf es hingegen bei der MDK-Prüfung ankommt, zeigt die Software „Die MDK-Prüfanleitung“. Damit erleichtern sich ambulante, stationäre und teilstationäre Pflegedienste die Vorbereitung auf die nächste Untersuchung durch den Medizinischen Dienst. Jetzt informieren!
Quellen: „Die MDK-Prüfanleitung“, MDK-Bayern, mdk.de, Medizinischer Dienst Bund