Schmerzarten
30.04.2025 | T. Reddel – Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH
Welche Schmerzarten gibt es? – Übersicht für medizinische Fachkräfte
Schmerzen sind häufiger Bestandteil vieler Krankheitsbilder. Für ein möglichst effektives Schmerzmanagement sollten Pflegekräfte und anderes Fachpersonal die häufigsten Schmerzarten und ihre Beschreibungen kennen. Aber welche Schmerzarten werden unterschieden und in welche Kategorien lassen sie sich einteilen?
Inhaltsverzeichnis
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Schmerzarten in der Pflege
Beschreibung, Tabelle
Häufigste Schmerzarten, unterschiedliche Schmerzarten
Schmerzmanagement, Schmerzqualität
Schmerzarten und -formen
Was ist die Definition von Schmerz in der Pflege?
Ein Schmerz ist ein komplexes, subjektives Phänomen, das sowohl auf eine Erkrankung hindeuten als auch ein eigenständiges Krankheitsbild sein kann. Die Weltschmerzorganisation IASP definiert Schmerz als ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit tatsächlichem oder potenziellem Gewebeschaden verbunden ist oder in Begriffen eines solchen Schadens beschrieben wird.
Dabei zeichnen sich Schmerzen vor allem durch folgende Aspekte aus:
- Schmerz ist subjektiv: Jeder Mensch empfindet und beschreibt ihn individuell.
- Er kann akut (zeitlich begrenzt, Warnfunktion) oder chronisch (langandauernd, Krankheitswert) sein.
- Schmerz entsteht durch die Aktivierung von Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren), die auf thermische, mechanische oder chemische Reize reagieren.
- Die Schmerzleitung erfolgt über das periphere und zentrale Nervensystem (Rückenmark, Thalamus, somatosensorischer Cortex).
Was sind Schmerzarten?
Schmerzarten kategorisieren verschiedene Beschreibungen und Wahrnehmungen von Schmerzen. Das soll sie greifbarer machen und so die Diagnostik, Therapieplanung und Verlaufskontrolle vereinfachen. Aber wie lassen sich Schmerzarten unterteilen?
Welche Einteilung gibt es bei Schmerzen? – Tabellen und Beispiele
Nozizeptiv, Somatisch, neuropathischer Schmerz, chronische Schmerzen
Schmerzen können anhand unterschiedlicher Aspekte differenziert werden, etwa anhand ihrer Dauer, der Lokalisation, der Intensität und Qualität oder des Verlaufs. Wir stellen die häufigsten Einteilungen vor.
Akute Schmerzen
Sie stellen die häufigsten und geläufigsten Schmerzen dar. Akute Schmerzen umfassen sämtliche unangenehme sensorische, emotionale und mentale Empfindungen, die mit vegetativen, psychologischen und Verhaltensreaktionen einhergehen. Hierzu gehören beispielsweise Verbrennungen, Knochenbrüche, ischämische Gewebeschäden und entzündliche Erkrankungen. Diese Schmerzen treten plötzlich auf und sind meist zeitlich begrenzt. Die Entstehung akuter Schmerzen wird „Nozizeption“ genannt.
Akute Schmerzen lassen sich wie folgt unterteilen:
Kategorie | Dauer | Ursache |
Akute Schmerzen | Wenige Tage | Akute Krankheit |
Subakute Schmerzen | Mehr als eine Woche bis einige Monate | Meist nozizeptiv oder viszeral |
Persistierende subakute Schmerzen | Bis zu mehreren Jahren, keine zeitliche Begrenzung | Nicht oder nicht ausreichend behandelbare Krankheiten wie Tumorleiden oder rheumatoide Arthritis |
Rezidivierende akute Schmerzen | Unterschiedlich, mit schmerzfreien Phasen | Meist organische Erkrankung, zum Beispiel Migräne |
Chronische Schmerzen
Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die länger als die gewöhnliche Heilungszeit anhalten. Es gibt keine akute Warnfunktion der physiologischen Nozizeption, sodass die chronischen Schmerzen zu einer eigenständigen Erkrankung werden können.
Hierfür gibt es zwei Oberkategorien:
- Chronisch primär: Die chronischen Schmerzen sind das vorrangige Symptom einer Erkrankung.
- Chronisch sekundär: Die Schmerzen ergeben sich aus einer chronischen Störung.
Daneben ist folgende Unterteilung möglich:
Kategorie | Beschreibung |
Chronisch primäre Schmerzsyndrome |
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Chronisch sekundäre Schmerzsyndrome |
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Chronisch krebsbedingte Schmerzen |
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Chronisch postoperative oder posttraumatische Schmerzen |
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Chronisch neuropathische Schmerzen |
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Chronisch Kopfschmerzen, orofaziale Schmerzen |
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Chronisch sekundäre viszerale Schmerzen |
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Chronisch sekundäre Muskel-Skelett-Schmerzen |
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Diese Einteilung hilft bei der Diagnose und Behandlung der Betroffenen. Neben körperlichen Faktoren können auch psychische Aspekte die Entstehung und Behandlung von Schmerzen beeinflussen. Die menschliche Psyche bestimmt etwa die emotionale Stimmung, den Umgang mit täglichem Schmerzerleben (Schmerzbewältigung) und die dauerhaften Belastungen im privaten und beruflichen Alltag. Deshalb sollte bei einer Anamnese auch der bio-psychosoziale Aspekt und die persönlichen Rahmenbedingungen der Betroffenen untersucht werden.
Überdies können chronische Schmerzen in neuropathische und kozizeptive Schmerzen beziehungsweise Nozizeptorschmerzen unterschieden werden.
Neuropathische Schmerzen
Bei neuropatoschen Schmerzen sind das zentrale oder periphere Nervensystem und das nozizeptive System beschädigt. Hierzu gehören beispielsweise diabetische Neuropathie, Zosterneuralgie und Phantomschmerzen nach Amputationen.
Nozizeptive Schmerzen oder Nozizeptorschmerzen
Sie entstehen durch die direkte Reizung von Schmerzrezeptoren und werden über ein definiertes afferentes (aufsteigendes) System in das zentrale Nervensystem geleitet.
Allerdings kann diese Differenzierung nicht strikt voneinander getrennt werden, da sich manche Schmerzarten überschneiden können.
Psychosomatische Schmerzen
Behandlung der Schmerzarten
Expertenstandard Schmerz, Pflegestandards, Fortbildungen zur Kompetenzerweiterung
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