Entwicklung Baukosten Prognose 2025 bis 2026: Stabilisierung in Sicht oder anhaltender Preisdruck?

02.05.2025 | S.Horsch – Online-Redaktion, FORUM VERLAG HERKERT GMBH

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© Gina Sanders – stock.adobe.com
In den vergangenen Jahren war der deutsche Bausektor von erheblichen Kostensteigerungen geprägt. Dies betraf sowohl die Preise für Baustoffe und Baumaterial als auch die Kosten für Bauleistungen insgesamt. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich für viele Bauherren, Investoren und Unternehmen die zentrale Frage, wie sich die Baukosten in den kommenden Jahren entwickeln werden. Insbesondere für die Jahre 2025 und 2026 liegen inzwischen belastbare Prognosen vor, die eine langsamere Preisentwicklung nahelegen. Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über die aktuellen Einschätzungen zur Baukostenentwicklung und beleuchtet dabei unterschiedliche Perspektiven innerhalb der Branche.

 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Aktuelle Baukosten-Entwicklung: Stabilisierungstendenzen bei anhaltenden Unsicherheiten
  2. Entwicklung Baukosten Prognose 2025 und Baustoffpreise 2025: unterschiedliche Trends innerhalb einzelner Materialgruppen
  3. Entwicklung Baukosten Prognose 2025 und Prognosen für das Baugewerbe im Jahr 2025: Differenzierte Entwicklung nach Segmenten
  4. Werden die Baukosten sinken? Stabilisierung auf hohem Niveau wahrscheinlich
  5. Enwicklung Baukosten Prognose 2025 und Ausblick auf 2026: Erste Anzeichen für eine moderate Erholung
  6. Fazit und Handlungsempfehlungen zur Entwicklung Baukosten Prognose 2025: Stabilisierung statt Entspannung bei Baukosten
  7. FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Entwicklung Baukosten Prognose 2025 bis 2026

Aktuelle Baukosten-Entwicklung: Stabilisierungstendenzen bei anhaltenden Unsicherheiten

Die Preisentwicklung im Baugewerbe hat sich nach einer Phase stark steigender Kosten in den letzten Jahren mittlerweile etwas beruhigt. Erste Anzeichen deuten auf eine Abschwächung der Preiszuwächse hin. Laut dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wurde im Februar des Jahres für das Jahr 2025 mit einem Anstieg der Preise für Bauleistungen um etwa 1,0 Prozent gerechnet. Für das Jahr 2026 liegt die Prognose bei einem noch geringeren Anstieg von 0,8 Prozent. Diese Werte deuten auf eine Verlangsamung der bisherigen Dynamik hin, bei der die Baupreise über Jahre hinweg deutlich angezogen hatten.

Allerdings gehen die Prognosen verschiedener Institutionen teils deutlich auseinander. So berichtet das Statistische Bundesamt für Februar 2025 von einem Anstieg der Baupreise um 1,4 Prozent gegenüber dem Stand im November 2024. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) geht sogar von einer Preissteigerung von 2,5 Prozent für das Jahr 2025 aus. Diese Differenzen zeigen, dass es innerhalb der Branche unterschiedliche Einschätzungen über die zukünftige Entwicklung und eine Enwicklung Baukosten Prognose 2025 gibt. Die Unsicherheit bleibt dementsprechend bestehen. Auch, wenn sich die Mehrheit der Experten auf eine verhaltene Preisentwicklung einigt.

Entwicklung Baukosten Prognose 2025 und Baustoffpreise 2025: unterschiedliche Trends innerhalb einzelner Materialgruppen

Die Preisentwicklung bei Baustoffen im Jahr 2025 zeigt ein uneinheitliches Bild. Einige Materialien, vor allem solche mit hohem Energiebedarf in der Herstellung wie Kalk, sind weiterhin von Preissteigerungen betroffen. Diese Entwicklungen lassen sich unter anderem auf die Nachwirkungen der Energiekrise zurückführen, die sich weiterhin auf die Herstellungskosten auswirkt.

Auf der anderen Seite sind auch gegenläufige Entwicklungen zu beobachten. So sanken im Vorjahr die Preise für Baumaterialien aus Metall um etwa 6 Prozent. Diese Tendenz zeigt, dass nicht alle Baustoffgruppen gleichermaßen von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beeinflusst werden.

Mehrere Faktoren tragen derzeit zur Stabilisierung oder sogar zum Rückgang der Baustoffpreise bei:

  • Zum einen haben sich die internationalen Lieferketten nach der Corona-Pandemie weitgehend normalisiert, was zu einer besseren Materialverfügbarkeit führt. 
  • Zum anderen sind die Energie- und Transportkosten zurückgegangen, was sich positiv auf die Produktions- und Logistikkosten auswirkt. 
Hinzu kommt, dass die Inflation insgesamt eine rückläufige Tendenz zeigt, was sich ebenfalls preisdämpfend auswirkt. Zusammengenommen wirken diese Einflüsse einem weiteren Anstieg der Baustoffpreise entgegen.

Entwicklung Baukosten Prognose 2025 und Prognosen für das Baugewerbe im Jahr 2025: Differenzierte Entwicklung nach Segmenten

Die allgemeine Marktentwicklung im Baugewerbe bleibt im Jahr 2025 verhalten. Nach Angaben des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie ist mit einem nominalen Umsatzrückgang von 1,4 Prozent zu rechnen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) erwartet sogar das fünfte Jahr in Folge mit realen Umsatzverlusten. Konkret wird ein Rückgang von 2,5 Prozent prognostiziert, bezogen auf einen nominal weitgehend stabilen Gesamtumsatz von etwa 159,9 Milliarden Euro.

Allerdings verläuft die Entwicklung nicht in allen Teilbereichen der Branche gleich. Besonders stark betroffen ist weiterhin der Wohnungsbau: In diesem Segment wird ein realer Umsatzrückgang von rund 7,0 Prozent erwartet. Diese Entwicklung ist unter anderem auf gestiegene Finanzierungskosten und eine allgemein zurückhaltende Nachfrage nach Neubauten zurückzuführen. Laut Berechnungen des ifo-Instituts könnte die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen bis zum Jahr 2026 auf etwa 175.000 sinken. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 waren es noch knapp 300.000 Neubauten. Damit entfernt sich der Wohnungsbau zunehmend vom Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu errichten.

Im Vergleich dazu zeigt sich der Wirtschaftsbau stabil. Hier wird für das Jahr 2025 mit keiner wesentlichen Veränderung gerechnet. Der öffentliche Bau wird voraussichtlich ein leichtes Wachstum von etwa 0,2 Prozent verzeichnen. Während der Tiefbau von Investitionen in die Infrastruktur profitieren könnte, bleibt die Situation im Hochbau schwierig.

Insgesamt zeigt die Einwicklung der Baukosten Prognose 2025 ein durchwachsenes Bild, das je nach Teilsparte unterschiedlich ausfällt.

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Werden die Baukosten sinken? Stabilisierung auf hohem Niveau wahrscheinlich

Trotz der beschriebenen Tendenzen zur Verlangsamung des Preiswachstums ist bei einer Enwicklung Baukosten Prognose 2025 eine generelle Senkung der Baukosten in naher Zukunft nicht zu erwarten. Die derzeitigen Kostenstrukturen bleiben auf einem im Vergleich zu den Jahren vor der Pandemie deutlich erhöhten Niveau. Zwar spricht vieles dafür, dass die Phase extremer Kostensteigerungen vorerst beendet ist, doch eine Rückkehr zu früheren Preisniveaus ist aus heutiger Sicht nicht realistisch.

Ein Blick auf die aktuellen Richtwerte für Bauleistungen unterstreicht diese Einschätzung:

  • Der Preis für den Rohbau liegt derzeit bei etwa 600 bis 900 Euro pro Quadratmeter, abhängig von Region, Bauweise und Anforderungen an das Bauwerk.
  • Für den Innenausbau müssen Bauherren mit weiteren Kosten zwischen 500 und 1.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass auch bei einer stabilen Entwicklung keine spürbare Entlastung zu erwarten ist.

Hinzu kommt, dass viele baurelevante Faktoren – wie gestiegene Anforderungen an Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Baustandards – die Kostenstruktur langfristig beeinflussen. Auch die Löhne im Baugewerbe und die allgemeinen Bauvorschriften tragen dazu bei, dass Einsparpotenziale in vielen Fällen begrenzt bleiben. Vor diesem Hintergrund ist für Bauherren wichtig, realistische Erwartungen zu haben. Eine signifikante Verbilligung des Bauens wird es 2025 aller Voraussicht nach nicht geben.

Enwicklung Baukosten Prognose 2025 und Ausblick auf 2026: Erste Anzeichen für eine moderate Erholung

Die Prognosen für das Jahr 2026 fallen insgesamt etwas optimistischer aus. Verschiedene Marktanalysen, unter anderem von EY-Parthenon, gehen davon aus, dass sich nach der vorhergesagten Stabilisierung im Jahr 2025 eine langsame Erholung einstellen könnte. Konkret wird ein leichtes Wachstum des Hochbauvolumens um etwa 1,0 Prozent erwartet.

Mehrere Einflussfaktoren sprechen für diese vorsichtige Aufwärtstendenz:

  1. Zum einen könnten sinkende Zinsen dazu führen, dass Bauinvestitionen wieder attraktiver werden.
  2. Zum anderen wirkt die Stabilisierung der Baukosten unterstützend, da sie die Kalkulierbarkeit für Investoren erhöht.
  3. Darüber hinaus besteht nach wie vor eine hohe Nachfrage nach Wohnraum, insbesondere in Ballungszentren.
  4. Auch staatliche Fördermaßnahmen, etwa für energetische Sanierungen oder den sozialen Wohnungsbau, könnten zusätzliche Impulse setzen.

Für das Jahr 2024 war noch ein Rückgang des Bauvolumens um etwa 1,8 Prozent prognostiziert worden. Im Jahr 2025 könnte der Markt laut aktuellen Einschätzungen erstmals wieder leicht um 0,3 Prozent zulegen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wäre 2026 ein Jahr mit einem etwas deutlich erkennbareren Wachstum möglich. Dennoch wird das Niveau vor Beginn der Pandemie voraussichtlich auch 2026 noch nicht wieder erreicht sein.

Fazit und Handlungsempfehlungen zur Entwicklung Baukosten Prognose 2025: Stabilisierung statt Entspannung bei Baukosten

Die aktuelle Entwicklung der Baukosten in Deutschland lässt auf eine Phase der Stabilisierung schließen, nachdem in den vergangenen Jahren deutliche Preissteigerungen zu beobachten waren. Die Enwicklung Baukosten Prognose 2025 deutet darauf hin, dass die Preise für Bauleistungen zwar weiter steigen könnten, jedoch in einem deutlich geringeren Ausmaß als bisher. Für 2026 zeichnen sich erste Anzeichen für eine moderate Erholung ab, wenngleich die Unsicherheiten im Markt bestehen bleiben.

Für private Bauherren bedeutet dies, dass das Bauen voraussichtlich nicht günstiger wird, extreme Preisanstiege jedoch weniger wahrscheinlich sind. Wer in den nächsten Jahren ein Bauprojekt plant, sollte daher mit konstant hohen, aber planbareren Kosten rechnen. Dies eröffnet die Möglichkeit, Projekte in Ruhe zu planen, ohne von kurzfristigen Kostenexplosionen überrascht zu werden. Ein besonderes Augenmerk sollte auf der Auswahl von Materialien und dem Zeitpunkt der Vergabe von Bauleistungen liegen, um durch gezielte Planung mögliche Einsparpotenziale zu nutzen.

Investoren und Bauträger sehen sich weiterhin mit einem anspruchsvollen Marktumfeld konfrontiert. Die Rahmenbedingungen im Wohnungsbau bleiben herausfordernd – unter anderem wegen hoher Baukosten, Zinsniveau und politischer Zielsetzungen. Unternehmen im Bausektor, insbesondere solche mit Schwerpunkt im Wohnungsbau, sollten daher ihre Geschäftsstrategien überdenken. Eine stärkere Ausrichtung auf energetische Sanierung, Bestandsentwicklung und nicht zuletzt auf den öffentlichen und wirtschaftlichen Bau kann dazu beitragen, Umsatzrückgänge im Neubaubereich teilweise auszugleichen.

Die kommenden Jahre werden zeigen, ob sich die aktuelle Stabilisierung der Preise zu einer nachhaltigen Entlastung entwickelt. Auch wenn eine Rückkehr auf das Preisniveau vor der Pandemie derzeit unrealistisch erscheint, gibt es doch Hinweise darauf, dass sich der Bausektor allmählich auf einem neuen, planbareren Niveau einpendelt. Eine kontinuierliche Beobachtung der Marktentwicklung und eine flexible Anpassung an neue Rahmenbedingungen bleiben für alle Beteiligten im Bauwesen unerlässlich.

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FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Entwicklung Baukosten Prognose 2025 bis 2026

1. Wird der Hausbau im Jahr 2025 günstiger als in den Vorjahren?

 Nein, eine deutliche Verbilligung des Hausbaus ist nicht zu erwarten. Zwar verlangsamt sich die Preisentwicklung, doch die Baukosten bleiben auf einem hohen Niveau. Die Zeiten extremer Preissteigerungen scheinen vorerst vorbei zu sein, dennoch ist keine Rückkehr zu Vorkrisenpreisen in Sicht.

2. Wie hoch sind die prognostizierten Baupreissteigerungen für 2025?

Je nach Quelle liegen die Prognosen zwischen einem Anstieg von 1,0 Prozent (BBSR) und 2,5 Prozent (ZDB). Das deutet auf eine verlangsamte, aber weiterhin steigende Entwicklung hin.

 3. Welche Faktoren beeinflussen die Baustoffpreise im Jahr 2025?

Die Preisentwicklung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst: Stabilisierung der Lieferketten, sinkende Energie- und Transportkosten sowie eine normalisierte Inflationsrate. Materialien wie Metall wurden bereits günstiger, während energieintensive Produkte tendenziell teurer bleiben.

4. Welche Segmente des Baugewerbes sind besonders betroffen?

Der Wohnungsbau verzeichnet die größten Rückgänge. Für 2025 wird ein realer Umsatzrückgang von etwa 7 Prozent erwartet. Der Wirtschaftsbau bleibt weitgehend stabil, während im öffentlichen Bau ein geringes Wachstum prognostiziert wird.

 5. Wann ist mit einer echten Erholung des Bausektors zu rechnen?

Frühestens 2026 könnte eine moderate Erholung eintreten. Faktoren wie sinkende Zinsen, stabile Baukosten und Förderprogramme könnten dazu beitragen, dass sich das Bauvolumen wieder leicht erhöht.

6. Was können Bauherren und Unternehmen in dieser Situation tun?

Es empfiehlt sich, Bauprojekte frühzeitig und realistisch zu kalkulieren. Unternehmen sollten ihre Geschäftsmodelle diversifizieren, zum Beispiel durch energetische Sanierungen oder Projekte im Bestand. Bauherren sollten Angebote vergleichen und mögliche Förderungen prüfen.

Quellen: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR); Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB); Statistisches Bundesamt; Hauptverband der Deutschen Bauindustrie; ifo-Institut; ZDB

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