Betriebssicherheitsmanagement (BSM): Definition
Ein Betriebssicherheitsmanagement hilft Unternehmen, die vielfältigen Haftungsrisiken in einem Betrieb zu beherrschen. Mit einem BSM werden also Risiken identifiziert, um auf Grundlage dieser Analyse Maßnahmen abzuleiten und Gefährdungen zu minimieren.
Das BSM ersetzt andere Managementsysteme wie Arbeitsschutzmanagementsysteme (ASM) oder Qualitätsmanagementsysteme (QMS) nicht. Es bündelt sie aber, sodass alle Prozesse ganzheitlich betrachtet werden können. Ein Betriebssicherheitsmanager ist schließlich für die Koordination und Funktion des Systems verantwortlich.
VDI 4055 „Betriebssicherheitsmanagement“
Die Anforderungen der VDI-Richtlinie 4055 ermöglichen es den Unternehmen, die einzelnen Bestandteile der betrieblichen Sicherheit ordnungsgemäß zu identifizieren und systematisch zu beherrschen.
Dabei sollen gemäß VDI 4055 folgende Risikogruppen betrachtet werden:
- Arbeitsschutz
- Umweltschutz bzw. Störfälle (gem. BImSchG)
- Personen- und Veranstaltungsschutz
- Security (inkl. Intrusionsschutz)
- Brandschutz
- Maschinen, Anlagen und Betriebsmittel
- Waren, Güter, Produkte und Gefahrstoffe
- Datenschutz und Datensicherheit
- Notfälle bzw. Krisen
- Gebäudeinfrastruktur
Inhalt der VDI 4055
Die VDI 4055 definiert unter anderem die Anforderungen an ein Betriebssicherheitsmanagement sowie die Planung, Verwirklichung, Betrieb und Überprüfung des Systems.
Übergeordneter Zweck der Richtlinie ist es, Unternehmer dabei zu unterstützen, geltende Regelwerke wie die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) richtig zu interpretieren. Bei der Umsetzung und Dokumentation der aktuellen Anforderungen der BetrSichV hilft zudem das „Praxishandbuch: Die neue Betriebssicherheitsverordnung“.
Quelle: „Praxishandbuch: Die neue Betriebssicherheitsverordnung“, VDI