PMBC: Bedeutung der neuen Abkürzung
Die im Dezember 2018 erschienene „Richtlinie für die Planung und Ausführung von Abdichtungen mit kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen (PMBC)“ (PMBC-Richtlinie) des Deutschen Bauchemie e.V. löst die KMB-Richtlinie aus dem Jahr 2010 ab. Hintergrund für die Neufassung war u. a. die Überarbeitung der Norm DIN 18533 „Abdichtung von erdberührten Bauteilen“.
Die neue Norm ersetzt bereits die alte Bezeichnung „kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung“ (KMB) durch die aktuelle Bezeichnung „Polymer Modified Bitumenous Coating“ (PMBC). Der Name der Richtlinie wurde an diese neue Bezeichnung angepasst.
Die PMBC-Richtlinie stellt eine Alternative zur DIN 18533-3 dar, auf deren Grundlage die Planung und Ausführung von erdberührten Bauteilen mit kunststoffmodifizierten Bitumendeckbeschichtungen erfolgen kann.
Neue PMBC-Richtlinie an aktuelle Rahmenbedingungen angepasst
Die KMB-Richtlinie wurde aus mehreren Gründen überarbeitet und als PMBC-Richtlinie herausgegeben:
- Die nationalen Regeln für Bauwerksabdichtung wurden mit Herausgabe der Normenreihe DIN 18531 bis DIN 18535 angepasst.
- Seit Erscheinen der KMB-Richtlinie im Jahr 2010 haben sich gesetzliche und normative Rahmenbedingungen geändert (Bsp. EU-BauPVO, DIN EN 15814).
- In einigen Bundesländern wurde das Bauordnungsrecht angepasst.
Ausführliche Erläuterungen und Kommentierungen zur neuen PMBC-Richtlinie enthält das Handbuch „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“. Gleichzeitig liefert es Praktikern bewährte Detaillösungen für das normgerechte Abdichten.
Die neue PMBC-Richtlinie gliedert sich in drei Teile sowie vier Anhänge:
- Teil A: Grundlagen für die Planung und Ausführung
- Teil B: Ausführung der Abdichtungen mit PMBC
- Teil C: Qualitätssicherung und Dokumentation
- Anhang 1: Zitierte und mitgeltende Normen, Regelwerke und Merkblätter
- Anhang 2: Glossar und Abkürzungen
- Anhang 3: Abbildungsverzeichnis
- Anhang 4: Formblatt „Dokumentation“
Abdichtung mit PMBC: Anwendungsbereiche
Der Anwendungsbereich der PMBC-Richtlinie erstreckt sich auf folgende Fälle:
Quelle: Peter Schmidt, Prof. Dr.-Ing.
- Abdichtung von erdberührten Bodenplatten und Außenwandflächen gegen Einwirkung durch Bodenfeuchte und nichtdrückendes Wasser (W1-E n. DIN 18533)
- Abdichtung von erdberührten Bauteilen gegen von außen drückendes Wasser mit einem Wasserdruck entsprechend ≤ 3 m Wassersäule (W2.1-E)
- Abdichtung von erdberührten Bauteilen gegen von außen drückendes Wasser (≤ 3 m Wassersäule) mit Übergang auf Bauteile aus WU-Beton (Beton mit hohem Wassereindringwiderstand) (W2.1-E)
- Abdichtung von erdüberschütteten Deckenflächen bei nichtdrückendem Wasser (W3-E)
- Abdichtung des Übergangs zu Abdichtungen in und unter Wänden (Anschlüsse) bei Bodenfeuchte und kapillar aufsteigendem Wasser
- Abdichtung des Wandsockels gegen Oberflächen- und Spritzwasser (W4-E)
- Abdichtung von Fugen zwischen Bauteilen aus WU-Beton
Quellen: „Praxisgerechte Bauwerksabdichtungen“, Deutsche Bauchemie e.V.